Abuja – Im Nordosten Nigerias sind nach Angaben der Streitkräfte mehr als 700 Menschen der Gefangenschaft der radikalislamischen Boko Haram entkommen. Es handle sich vor allem um Bauern, Fischer und deren Familien, die von den Islamisten als Arbeitssklaven gehalten worden seien, erklärte Militärsprecher Timothy Antigha am Montag.

Die Menschen seien infolge jüngster erfolgreicher Militäreinsätze gegen Boko Haram im Gebiet des Tschadsees entkommen. Sie flohen von verschiedenen Inseln in die Stadt Monguno, wo sie vom Militär in Empfang genommen wurden. Die Freigekommenen würden zunächst von Sicherheitskräften befragt, erklärte Antigha weiter.

20.000 Todesopfer

Die sunnitischen Extremisten der Boko Haram terrorisieren den Nordosten Nigerias und angrenzende Gebiete der Nachbarländer. Bei ihren Angriffen und Anschlägen sind seit 2009 mindestens 20.000 Menschen ums Leben gekommen, Millionen sind vor der Gewalt geflohen.

Boko Haram hat auch zahlreiche Dorfbewohner entführt. International bekannt wurde die Gruppe 2014 mit der Entführung von 276 überwiegend christlichen Schülerinnen aus dem Ort Chibok. Etwa 100 von ihnen gelten weiterhin als vermisst. (APA, 1.1.2018)