Helsinki – Wie mannigfaltig sich Handydaten ausnützen und interpretieren lassen können, zeigt eine Forscherin der finnischen Aalto-Universität. Talayeh Aledavood gewann daraus Erkenntnisse über Art und Umfang der sozialen Interaktionen – was so weit nicht überraschend ist. Allerdings teilte sie die Untersuchungspersonen nach "Chronotypen" ein, also nach Frühaufstehern und Nachteulen. Und diese haben offenbar unterschiedliche Netzwerke.

Um die Zugehörigkeit zu den beiden Chronotypen – unter Einhaltung des Datenschutzes – zu gewährleisten, wurden die anonymisierten Aktivitätsmuster der Handys erfasst. Regelmäßige lange Nichtbenutzung sprach für Schlafperioden – so ließen sich die Frühaufsteher von den Nachteulen trennen.

Anschließend sah sich Aledavood an, welche Muster und Tendenzen sich feststellen ließen. Generell sind die sozialen Netzwerke von Nachteulen, gemessen an Anrufen bzw. Nachrichten, im Schnitt umfangreicher als bei Frühaufstehern. Trotzdem ähneln die Mitglieder eines solchen Netzwerks einander stärker. Kurz: Nachteulen kommunizieren bevorzugt mit anderen Nachteulen, Frühaufsteher haben stärker durchmischte Kontakte. Außerdem scheinen Abendmenschen verstärkt im Zentrum ihres sozialen Netzwerks zu stehen. (red, 7. 1. 2018)