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Donald Trump verhilft US-Medien in ungeahnte Höhen.

Foto: Reuters

Washington – Zwischen die beiden passt kein Löschblatt, und das wird auch weiterhin so bleiben: Rupert Murdochs Fox News unterstützt US-Präsident Donald Trump in seiner Berichterstattung, wo es nur geht – und fährt damit erneut überlegen Platz eins im Jahresranking der meistgesehenen Nachrichtensender ein.

Jedes Jahr liefern einander die großen News-Netzwerke ein Rennen um die größte Publikumsgunst. Um die Jahresmitte schien es, als könnten die von Trump so sehr verabscheuten Nachrichtensender MSNBC und CNN dem Trump gegenüber positiv eingestellten Fox News dieses Jahr den Rang streitig machen. Mitnichten: Unerreichte 1,5 Millionen Zuschauer waren 2017 laut Nielsen Ratings durchschnittlich dabei. Das war ein Prozent mehr als 2016 und für den Jahressieg genug.

Historischer Höhenflug

Vom "Trump-Effekt" profitierten US-Medien quer durch alle Lager. Sender, die kritisch über den Präsidenten berichten, verzeichnen zum Teil historische Steigerungsraten. Auf einem Höhenflug wie nie zuvor befindet sich etwa MSNBC mit 1,6 Millionen Zuschauern 2017 im Hauptabend und 890.000 insgesamt im Jahresschnitt, was einem Zuwachs von 47 Prozent entspricht und Platz zwei der meistgesehenen News-Kabelsender ergibt.

Einen Löwenanteil des Erfolgs wird dabei Moderatorin Rachel Maddow zugerechnet. Die bekennende Demokratin unterzieht den US-Präsidenten werktags zur Hauptsendezeit einer kritischen Würdigung und erntet Quotenzuwächse. Ebenfalls steigern konnte sich Trumps Lieblingshasssender CNN mit vier Prozent plus und nunmehr 783.000 Zuschauern im Durchschnitt (eine Million zur Primetime), ergibt Platz drei im Ranking der Kabel-Newssender.

"Trump Bump" spart Print aus

Gleichzeitig sind Nachrichten aus professionellen Onlineredaktionen gefragter denn je: So registriert etwa die "New York Times" einen Boom bei Digitalabos und hält derzeit bei einem Höchststand von 1,6 Millionen Digital-Abonnenten. Eine Trendwende für die gedruckte Ausgabe der Traditionszeitung ist aber trotz "Trump Bump" nicht absehbar. (prie, 3.1.2018)