Die Proteste im Iran verfügen über keine Leitfigur, keine einheitlichen Motive oder Ziele, ein Symbol allerdings macht seit Tagen in den sozialen Medien die Runde. Im Umlauf ist die Zeichnung einer jungen Frau mit langem, wehendem Haar, die ihr abgenommenes Kopftuch an eine Stange gebunden als weiße Flagge schwenkt. Das Bild geht zurück auf ein Foto. Dieses ist allerdings noch vor den Protesten entstanden, die am vergangenen Donnerstag in der konservativen Stadt Mashhad ihren Ausgang nahmen und sich seither im ganzen Land ausgebreitet haben.

Zuerst machte das Foto aus dem Iran die Runde, dann dieses Bild.

Die Aufnahme zeigt eine Gruppe Frauen, die am 27. Dezember, einen Tag zuvor, in der Hauptstadt Teheran an einer Demonstration gegen die seit 1979 geltende Zwangsverschleierung im Iran teilgenommen hat. In ihrer Mitte steht die bisher nicht identifizierte Iranerin auf einem Stromkasten und hält ihr zur Flagge umfunktioniertes Kopftuch hoch.

Ein iranischer Grafikdesigner, der sich auf dem Onlinefotodienst Instagram "Masoud" nennt, stellte den Moment anschließend als Zeichnung ins Netz. Laut der iranischen Aktivistin Masih Alinejad, die seit Jahren gegen die Zwangsverschleierung kampagnisiert, wurde die Iranerin, die nun als Ikone der anwachsenden Protestwelle gilt, festgenommen.

In einem ganz anderen Zusammenhang bedarf es ebenfalls der Aufklärung eines Symbols, das gerade in aller Munde ist: Zu den Kuriositäten rund um die Prahlerei, wer denn nun über den potenteren Atomwaffenknopf verfügt – Nordkoreas Machthaber Kim Jong-un oder US-Präsident Donald Trump – gehört auch: Amerikas Atomknopf ist eigentlich kein Knopf, sondern ein Koffer, genauer: eine mit schwarzem Leder verkleidete Aktentasche aus Aluminium.

Football und Kekse

Genannt wird dieser auch Football – in Anlehnung an einen alten Atomkriegsplan, der nach der Wurftechnik "Dropkick" hieß. Getragen wird er von jeweils einem von fünf Soldaten, die die fünf Teilstreitkräfte der USA repräsentieren und sich im Schichtdienst abwechselnd immer in der Nähe des Präsidenten aufhalten.

Bild nicht mehr verfügbar.

Der Football im Februar 2017 in Washington DC.
Foto: REUTERS/Kevin Lamarque

Darin enthalten sind Anleitungen für einen Atomangriff, etwa eine Liste mit Angriffszielen. Befehligen kann der US-Präsident diesen über einen Identifizierungscode, den er stets bei sich trägt: eine Plastikkarte, auch "Biscuit" (Keks) genannt. Bill Clinton soll diese Karte einmal für Monate verloren haben, ohne jemanden darüber in Kenntnis gesetzt zu haben. Jimmy Carter soll sie unbemerkt zur Reinigung mitgeschickt haben. (Anna Giulia Fink, 4.1.2018)