Bloomberg berichtet über Googles Steuerpraxis.

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Der US-Internetriese Google hat einem Medienbericht zufolge durch Überweisungen von den Niederlanden auf die Bermudainseln Steuern in Milliardenhöhe vermieden. Google habe im Jahr 2016 insgesamt 15,9 Mrd. Euro an eine Briefkastenfirma in dem britischen Überseegebiet transferiert, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg am Mittwoch unter Berufung auf Dokumente der niederländischen Behörden.

"Dutch Sandwich"

Google nutzte dabei dem Bericht zufolge zwei Konstrukte, die als "Double Irish" und "Dutch Sandwich" bekannt sind. Dafür seien Einnahmen von einer irischen Tochtergesellschaft an eine niederländische Firma ohne Angestellte und dann an eine Briefkastenfirma auf den Bermudas überwiesen worden, die wiederum einer weiteren in Irland registrierten Firma gehöre.

Ein Google-Sprecher teilte Bloomberg zufolge mit, das Unternehmen komme all seinen Steuerverpflichtungen nach und halte sich in jedem Land auf der Welt, in dem es tätig sei, an die Steuergesetze.

3,7 Milliarden Dollar Ersparnis

Wie Bloomberg unter Berufung auf Dokumente der US-Finanzbehörden weiter berichtete, lag Googles effektiver Steuersatz für 2016 weltweit bei 19,3 Prozent. Demnach habe die Steuerersparnis durch die Überweisung auf die Bermudas bei 3,7 Mrd. Dollar (3,1 Mrd. Euro) gelegen. Bei Anwendung des in Irland geltenden Steuersatzes hätte der Internetkonzern demnach 2,4 Mrd. Dollar an Steuern gespart. Insgesamt sei der Betrag, den Google auf die Bermudas transferiert habe, 2016 sieben Prozent höher gewesen als im Jahr zuvor. (APA, 3.1.2018)