New York – Der US-Kreditkartenriese American Express rechnet wegen einer hohen Einmalbelastung durch die Steuerreform mit einem Verlust im vierten Quartal. Das jüngst von US-Präsident Donald Trump unterzeichnete Gesetz dürfte sich zwar langfristig positiv auswirken, zunächst aber zu Sonderkosten von etwa 2,4 Milliarden Dollar (zwei Milliarden Euro) führen, teilte der Visa-Rivale am Mittwoch mit.

Es handle sich jedoch nur um eine vorläufige Schätzung. American Express begründete den Negativeffekt vor allem mit Abgaben, die künftig auf im Ausland gehaltenes Vermögen erhoben werden. Viele US-Firmen haben in großem Stil Gewinne außerhalb der Landesgrenzen geparkt, um den Unternehmenssteuern von 35 Prozent zu entkommen, die bisher in den USA galten. Nach Trumps Reform, die den allgemeinen Steuersatz für Konzerne auf 21 Prozent senkt, sollen auf diese Auslandsvermögen zwischen acht und 15,5 Prozent fällig werden.

Hohe Abschreibungen

Die neuen Regeln kommen den Unternehmen eigentlich entgegen, können jedoch zunächst zu hohen Abschreibungen führen. Hierbei geht es aber nur um buchhalterische Einmaleffekte, die das laufende Geschäft nicht beeinflussen. Bisher blieben im Ausland gehortete Gewinne weitgehend vom US-Fiskus verschont. Die Trump-Regierung änderte dies in der Hoffnung auf mehr Investitionen in den USA. Kritiker monieren hingegen, dass die Abgaben zu niedrig seien und mitunter Konzerne belohnten, die dem Staat zuvor Geld durch Steuer-Deals im Ausland entzogen haben. (APA, 4.1.2018)