Wien – Loek Huisman ist tot. Der holländische Schauspieler, Regisseur, Autor und Übersetzer verstarb, wie erst jetzt bekannt wurde, bereits am 29. Dezember im Alter von 91 Jahren. Das teilte das Burgtheater am Freitag mit. Der in Wien lebende Huisman war als Schauspieler an der Burg, am Salzburger Landestheater, dem Münchner Residenztheater und den Salzburger Festspielen zu sehen.

Besonders bekannt wurde Huisman allerdings für die textlichen wie musikalischen Dramaturgien für die Soloabende seines Lebenspartners Michael Heltau, mit dem er Jahrzehnte verbunden war und für den er maßgeschneiderte Fernseh- und Liveshows konzipierte. "Er ist der Mensch, mit dem ich seit meinem 20. Lebensjahr zusammen bin. Das ist doch schöner als 'Lebenspartner' – oder?", hatte Heltau 2012 im Interview mit der Kulturzeitschrift "morgen" die Beziehung der beiden umrissen.

Der Träger des Österreichischen Ehrenkreuzes für Wissenschaft und Kunst I. Klasse sei ein Mensch gewesen, "der im Stillen an die Zusammenhänge denkt", wie ihn einst der damalige Kunststaatssekretär Franz Morak (ÖVP) würdigte. Der einstige Burgtheaterdirektor Klaus Bachler beschrieb Huisman damals als jemanden, der "sich immer die Freiheit genommen hat, das zu tun, was er denkt".

Geboren wurde Loek Huisman am 25. Jänner 1926 und wuchs auf Java und Sumatra sowie in Den Haag auf. Nach Wien kam er als Student des Max-Reinhardt-Seminars. Von 1950 bis 1954 war er als Schauspieler am Burgtheater engagiert, wo er 1968 auch einen Goethe-Abend für Helene Thimig, Johanna Matz und Heltau zusammengestellt und inszeniert hat, den das Burgtheater auf Welttournee schickte. Weitere Regieaufträge, etwa am Wiener Volkstheater, folgten. Daneben machte sich Huisman auch als Übersetzer einen Namen und übertrug etwa für Giorgio Strehler bei den Salzburger Festspielen Shakespeare. (APA, 5.1.2018)