Die Kosten für das Wohnen sind der größte Ausgabeposten im Budget der Deutschen. Laut einer Untersuchung des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) in Köln entfiel bei ihnen 2017 mit 26,8 Prozent mehr als ein Viertel auf Miete, Nebenkosten, Hausrat und Instandhaltung. Nirgendwo in der EU war dieser Anteil demnach so hoch.

Woran das EU-weite Ungleichgewicht liegt, ist den Autoren zufolge aber unklar. So sei aus den Daten nicht ablesbar, ob dies womöglich an der relativ geringen Quote von Wohneigentümern liege. Mieten kommen nach Einschätzung der Forscher als Ursache weniger in Betracht: Die genauere Aufschlüsselung der Wohnkosten zeige, dass nur zehn Prozent der erfassten Ausgaben auf diese Kategorie entfallen.

Ausgabenvergleich

Für ihre Berechnungen verglichen die Experten des Instituts die Ausgaben für bestimmte Waren- und Dienstleistungsgruppen, die im sogenannten Harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI) erfasst werden. Ziel war es, bestimmte Muster zu finden, die sich durch Einkommensunterschiede zwischen den Ländern erklären.

So war der Anteil des Ausgaben für Nahrungsmittel und Tabak am Privatbudget etwa in Rumänien mit rund 37 Prozent EU-weit am höchsten, während er in Großbritannien mit 14,3 Prozent am niedrigsten lag. Bei Ausgaben für Freizeit und Kultur dagegen war Griechenland mit vier Prozent das Schlusslicht, während Großbritannien dort mit einem Anteil von 14,9 Prozent führte. (APA, 5.1.2018)