Paris – Eineinhalb Jahre nach dem blutigen Terroranschlag in einer nordfranzösischen Kirche untersucht die Justiz eine mögliche Fahndungspanne. Es laufen dazu Vorermittlungen, wie Justizkreise in der Nacht zum Samstag bestätigten.

Zwei 19-jährige Angreifer hatten im Juli 2016 in einer katholischen Kirche in Saint-Etienne-du-Rouvray bei Rouen während der Morgenmesse Geiseln genommen und anschließend den Priester Jacques Hamel (85) ermordet. Die beiden Angreifer wurden von der Polizei erschossen, die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) reklamierte die Tat für sich.

Vorwurf der Dokumentenfälschung

Die Justiz reagierte mit den Vorermittlungen auf einen Bericht der Informationsplattform "Mediapart", wonach ein Pariser Polizist Tage vor dem Attentat einen Bericht verfasste, in dem von einem Anschlag in einer Kirche in dem Ort die Rede war.

Demnach wertete der Ordnungshüter Mitteilungen von einem der späteren Täter aus. Der Bericht sei nach dem Anschlag neu datiert worden. Die Pariser Polizeipräfektur wies laut Medienberichten die Vorwürfe zurück.

Die Untersuchung wurde laut Justizkreisen an die Inspection Generale de la Police Nationale (IGPN) übergeben, die in Frankreich als die "Polizei der Polizei" bekannt ist. Es gehe dabei unter anderem um den Vorwurf der Fälschung und der Veränderung von Dokumenten. (APA/dpa, 6.1.2018)