Berlin/München – CSU-Vize Manfred Weber bedauert seine Äußerung über eine "finale Lösung der Flüchtlingsfrage". "Ich bedauere meine missglückte Wortwahl gestern", teilte Weber am Samstag über den Kurzbotschaftendienst Twitter mit. Wer ihm dabei allerdings "irgendwelche Assoziationen" unterstelle, sei "unredlich".

Das Zitat hatte empörte Reaktionen in den sozialen Netzwerken aus gelöst. Kritiker warfen Weber vor, seine Formulierung erinnere an die von den Nationalsozialisten propagierte "Endlösung der Judenfrage".

Der Fraktionsvorsitzende der konservativen Europäischen Volkspartei (EVP) im Europaparlament hatte sich am Freitag bei der CSU-Klausurtagung im oberbayerischen Kloster Seeon über die Flüchtlingskrise und die Zusammenarbeit mit den osteuropäischen Staaten geäußert, wie der Bayerische Rundfunk berichtete. "Im Jahr 2018 ist das zentrale europäische Thema die finale Lösung der Flüchtlingsfrage", sagte Weber.

"Absichtliche Missinterpretation"

In einer ersten Reaktion hatte der CSU-Politiker die Kritik an seiner Äußerung entschieden zurückgewiesen. "In aller Klarheit: die absichtliche Missinterpretation meiner Aussage hier ist völliger Unsinn und nicht im geringsten von mir beabsichtigt", schrieb er auf Twitter.

Weber betonte, dass er in der Sache bei seiner Haltung bleibe: "Wir brauchen 2018 eine europäische Antwort auf die Flüchtlingsherausforderung", twitterte er. "Wir Europäer müssen Menschen in Not weiter Schutz anbieten und gleichzeitig illegale Migration stoppen." (APA, 6.1.2018)