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Die NSA soll laut der US-Regierung nichts von den CPU-Lücken Spectre und Meltdown gewusst haben.

Foto: Reuters/Ruvic

Der US-Geheimdienst NSA hat die massive Sicherheitslücke in Computerchips nach amerikanischen Regierungsangaben nicht gekannt. "Die NSA wusste nicht von der Schwachstelle, hat sie nicht ausgenutzt und freilich würde die US-Regierung nie ein großes Unternehmen wie Intel einem Risiko aussetzen, um eine Angriffsfläche offenzuhalten", sagte der Cybersicherheitskoordinator im Weißen Haus, Rob Joyce.

Joyce äußerte sich in der "Washington Post". Er führte einst selbst die NSA-Abteilung, die auf das Eindringen in Computersysteme spezialisiert ist.

Bisher kein Schadprogramm bekannt

Durch die diese Woche bekanntgewordene Sicherheitslücke können zumindest theoretisch auf breiter Front Daten abgeschöpft werden. Die Schwachstelle steckt in einem branchenweit angewendeten Verfahren, das die Chips schneller machen sollte. Deswegen sind Prozessoren verschiedenster Hersteller betroffen. Forscher demonstrierten, dass es möglich ist, sich Zugang zum Beispiel zu Passwörtern, Krypto-Schlüsseln oder Informationen aus Programmen zu verschaffen. Nach Angaben aus der Tech-Branche sind bisher keine Schadprogramme bekanntgeworden, die die Sicherheitslücke ausnutzen.

Für einen Geheimdienst wäre die Angriffsmethode umso wertvoller, da sie in den üblichen Log-Dateien keine Spuren hinterlässt. Die NSA ist für ausufernde Ausspäh-Aktivität rund um die Welt berüchtigt, spätestens seit ihr Ex-Mitarbeiter Edward Snowden im Jahr 2013 geheime Programme offengelegt hatte.

Tech-Firmen wollen Lücken stopfen

Tech-Firmen sind gerade dabei, die seit Jahren bestehende Lücke in den Computerchips so gut es geht mit Software-Aktualisierungen zu stopfen. Komplett kann man das Problem nach Ansicht von Experten aber nur durch einen Austausch der Prozessoren beheben. (APA, 06.01.2018)