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Vizekanzler und FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache bei der Regierungsklausur in Schloss Seggauberg.

Foto: REUTERS/Heinz-Peter Bader

Welch Wochenende der Bestlaune: Ein wenig wirkte die lächelnde Leichtigkeit der Regierungsklausur nach, bei der Vizekanzler Strache das Motto ausgab, jetzt würde wieder "in die Hände gespuckt". Dass er den Spruch dem Bruttosozialprodukt der Band Geier Sturzflug entlehnt hatte und nicht, wie er sagte, dem Repertoire der Spider Murphy Gang (Hit: Skandal im Sperrbezirk) – es krönte die Heiterkeit.

Nichts von übler Laune auch in Übersee. Psychologen und Buchautoren sezierten auf CNN den Geisteszustand des US-Präsidenten genüsslich. Das Anlassbuch (Fire and Fury) suggeriert, die nahe Umgebung von Donald Trump würde diesem mindestens ein kindliches Gemüt attestieren.

Ein stabiles Genie

Der mächtige Mann allerdings tänzelte winkend Richtung Hubschrauber und beruhigte die Welt twitternd mit der Selbstdefinition, "ein stabiles Genie" zu sein. So übervoll schien das Selbstwertkonto der Skispringer später in den Seitenblicken nicht zu sein; auch sie jedoch wirken wieder ganz gut drauf: Ihre Trostworte angesichts nicht berauschender Flugresultate waren jedenfalls schon gute Zeichen heiterer Robustheit.

"Um Höhen zu haben, braucht man auch Tiefen", blättert Thomas Morgenstern in seinem inneren Buch der Erkenntnisse, wie auch Gregor Schlierenzauer: "Herausfordernde Zeiten sind dazu da, dass man daran wächst." Auch Cheftrainer Hans Kuttin stützte mit Lebensweisheit. "Jede Phase, die du durchmachst, ist wichtig – egal ob Krise oder ob's positiv ist, es geht ja alles vorbei."

Das alles waren potenzielle Schlagertexte, von denen auch ein stabiles Genie zehren könnte – ebenso wie eine Regierung, sollten die Flitterwochen einmal dem Alltag weichen. (Ljubiša Tošić, 8.1.2017)