Kairo – Der frühere ägyptische Ministerpräsident Ahmed Shafik zieht seine Ankündigung zurück, bei der bevorstehenden Präsidentenwahl im bevölkerungsreichsten arabischen Land anzutreten. Der erst im Dezember aus dem Exil in den Vereinigten Arabischen Emiraten zurückgekehrte 76-Jährige galt als aussichtsreichster Gegenkandidat von Amtsinhaber Abdel Fattah al-Sisi.

Zwar hat Sisi noch nicht formell erklärt, ob er bei der im Frühjahr anstehenden Wahl erneut kandidiert. Dies gilt unter politischen Beobachtern in Ägypten aber als sicher. Shafik begründete seinen Verzicht nicht direkt. Er erklärte lediglich über Twitter, seine fünfjährige Abwesenheit aus Ägypten mache ihn nicht zum idealen Kandidaten.

Knapp gegen Morsi verloren

Er könne die Fortschritte und Entwicklungen, die es ungeachtet aller Schwierigkeiten in seinem Heimatland gegeben habe, nicht richtig würdigen. Der frühere Regierungschef und Luftwaffenchef hatte 2012 die Präsidentenwahl nur knapp gegen den Moslembruder Mohammed Morsi verloren. Seitdem lebte er im Exil. Seit seiner Rückkehr war Shafik einer Kampagne staatstreuer Medien ausgesetzt. Es hatte auch Berichte gegeben, er werde von den Sicherheitsbehörden in einem Hotel in Kairo festgehalten. (APA, Reuters, 7.1.2018)