Washington – Die US-Botschafterin bei den Vereinten Nationen, Nikki Haley, hat die Dialogbereitschaft von US-Präsident Donald Trump gegenüber Nordkorea relativiert und Vorbedingungen für Gespräche formuliert. Dass Trump sich am Samstag offen für ein Gespräch mit Nordkoreas Machthaber Kim Jong-un erklärt habe, bedeute "keine Kehrtwende", sagte Haley am Sonntag dem US-Sender ABC.

Trump habe lediglich gesagt, dass es einmal "eine Zeit geben könnte, in der wir mit Nordkorea sprechen". Zuvor müssten aber noch "viele Dinge passieren", hob die US-Botschafterin hervor. Nordkorea müsse zunächst einmal mit seinen Atom- und Raketentests aufhören und sich zu Gesprächen über einen Verzicht auf seine Atomwaffen bereit erklären. "Diese Dinge müssen passieren", sagte Haley.

Druck nicht verringern

Trump habe Nordkoreas Machthaber Kim Jong-un deutlich gemacht, dass die USA ihren Druck nicht verringerten. Es sei "sehr wichtig, dass wir ihn niemals so arrogant werden lassen, dass er nicht die Realität erkennt, was passieren könnte, wenn er einen Atomkrieg beginnt", sagte Haley mit Blick auf Kim. Dass Nordkorea und Südkorea bald Gespräche miteinander führten, sei aber auch gut für die USA.

Trump hatte am Samstag bei einer Pressekonferenz in Camp David auf die Frage, ob er ein Telefonat mit Nordkoreas Staatschef führen würde, geantwortet: "Natürlich würde ich das tun, ich habe überhaupt kein Problem damit."

Der US-Präsident äußerte am Wochenende außerdem die Hoffnung, dass der Dialog zwischen Nordkorea und Südkorea über die Olympischen Winterspiele hinaus andauern werde. Vertreter der beiden verfeindeten Staaten wollen sich am Dienstag zu den ersten direkten Gesprächen seit Ende 2015 treffen.

Teilnahme an den Olympischen Spielen

Bei den Beratungen im Grenzort Panmunjom in der entmilitarisierten Zone soll es unter anderem um die mögliche Teilnahme Pjöngjangs an den Olympischen Winterspielen gehen, die vom 9. bis 25. Februar im südkoreanischen Pyeongchang stattfinden. Nordkoreas IOC-Vertreter Chang Ung hatte am Samstag eine Olympia-Teilnahme seines Landes als "wahrscheinlich" bezeichnet. (APA, 7.1.2018)