Amman – Auf Betreiben der Vereinten Nationen hat Jordanien zugesagt, eine Hilfslieferung an zehntausende Flüchtlinge in einem Wüstengebiet an der syrisch-jordanischen Grenze zuzulassen. Die Zusage gelte aber nur für eine einzige Lieferung von jordanischem Gebiet aus, sagte der Sprecher des Außenministeriums in Amman, Mohammed al-Kajed, am Sonntag.

Zur Art der Hilfslieferung und zum Termin äußerte er sich nicht. Die UNO hatte Jordanien um das Zugeständnis gebeten, weil auf syrischem Gebiet in der Nähe des Grenzübergangs Rukban zwischen 45.000 und 50.000 Syrer unter prekären Bedingungen festsitzen. Bei den Flüchtlingen handelt es sich laut UNO vorwiegend um Frauen und Kinder.

"Militärische Zone"

Ihre Versorgungslage hatte sich deutlich verschlechtert, nachdem die Jihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) im Juni 2016 einen Anschlag auf die jordanische Armee verübt und sieben Soldaten getötet hatte. Jordanien hatte daraufhin seine Grenze zu Syrien geschlossen und das Grenzgebiet zur "militärischen Zone" erklärt. Zunächst untersagte das Land alle Hilfslieferungen an das behelfsmäßige Flüchtlingslager, vergangenen Oktober hieß es dann aus Amman, Hilfslieferungen könnten aus Syrien zu den Flüchtlingen gebracht werden.

Jordanien hat in den vergangenen Jahren zahlreiche Flüchtlinge aus dem Bürgerkriegsland aufgenommen. Nach Angaben des UN-Flüchtlingshilfswerks leben dort mehr als 650.000 syrische Flüchtlinge. Die jordanischen Behörden geben ihre Zahl mit mehr als eine Million an. (APA, 7.1.2018)