Es ist nicht nur in den USA das Thema dieser Tage: das Buch "Fire and Fury" von Michael Wolff , eine Art Insiderbericht aus dem Weißen Haus. Zwar sind die meisten Details in dem Buch nicht vollkommen neu, spitzen Gerüchte und Gemurmel hinter vorgehaltener Hand allerdings unterfüttert mit zahlreichen Interviews und O-Tönen aus dem Umfeld von US-Präsident Donald Trump zu.

CNN

Folgerichtig ist das Buch auch Thema vieler TV-Formate in den USA. Vor allem bei einem CNN-Interview mit Stephen Miller, Berater und Redenschreiber des US-Präsidenten, ging es heiß her. Jake Tapper, der die Sendung "State of the Union" moderiert, brach das Interview nach einem sehr kontroversen Streitgespräch letztlich ab, nachdem er vergeblich versucht hatte, das Gespräch zu retten.

Miller hatte den Sender während des Gesprächs mehrfach attackiert und ihm vorgeworfen, gezielt gegen das Weiße Haus zu arbeiten. CNN würde mit dem Ziel, dem Präsidenten zu schaden, Fake-News verbreiten. Tapper warf er vor, ihn nicht "die Wahrheit" sagen zu lassen und "vollkommen hysterisch" zu sein. Dieser wiederum bezeichnete Miller als "unterwürfig", weil es ihm nur darum gehe, Trump nicht zu vergrämen. Damit verschwende er aber die Zeit der Zuschauer. "Sie haben genügend Zeit unserer Zuseher vergeudet", sagte der Moderator und brach das Gespräch ab.

Trump verfolgte das Interview und reagierte umgehend.

Miller kritisierte in dem Gespräch auch das Enthüllungsbuch selbst, nannte es vollkommen erfunden und einen "kompletten Schrotthaufen". Seine Erläuterung bezogen sich vor allem darauf, warum sein Chef tatsächlich das Genie sei, als das er sich auch auf Twitter bezeichnet. Trump reagierte mit einem Tweet auf seine wenig schmeichelhafte Charakterisierung in dem Buch, die teilweise seine geistige Eignung als US-Präsident infrage stellt. (red, 8.1.2017)