Das Mixtape zum Angreifen.

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Es ist angerichtet: eine Kompaktkassette mit Bandsalat.

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Ein Datenrekorder für Einsteiger.

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Der Ausgangspunkt des Hypes ist eine sentimentale Erinnerung im Film "Guardians of the Galaxy". Der Protagonist "Star-Lord" hört auf seinem Walkman ein Mixtape seiner Mutter. "Awesome Mix Vol. 1" und "Awesome Mix Vol. 2" zählen zu den meistverkauften Kassetten in den USA.

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1963 wurde sie mit dem "Pocket Recorder" von Philips vorgestellt, 2018 muss man sie als Jugendlicher nicht mehr kennen, die Kompaktkassette. Ein "Magnetband und zwei kleine Spulen, die fest in ein kleines, flaches, rechteckiges Gehäuse aus Kunststoff eingebaut sind", beschreibt sie der Duden. Wer in den 70er-Jahren bis in die späten 90er aufgewachsen ist, kennt die kompakten Tonträger, die in das Laufwerk des Kassettenrekorders einlegt wurden und Musik oder Hörspiele abspielten. Auch Computerprogramme wurden auf Kompaktkassetten gespeichert, sie waren in den 80ern für viele Heimcomputernutzer mit Bandlaufwerk, etwa der beliebten Datasette, ein billiger Speicherplatz.

Mixtapes und Sci-Fi

Zurück zur Muke. Man konnte sie auch auf Kassette aufnehmen. Die selbst zusammengestellten Mixtapes mit selbst beschrifteten oder bemalten Papierhüllen tauschte man im Freundeskreis aus. Von Algorithmen, die Playlists von Liedern für jede Gelegenheit erstellen, war damals noch nicht die Rede. Auch nicht davon, dass sich in Bits und Bytes schier grenzenlos Musik speichern lässt. Natürlich haben mittlerweile neue, bessere Technologien die Kompaktkassette in Pension geschickt. Doch in den USA surft sie sich auf einer Retrowelle gerade wieder in die Herzen von Film- und Serienfans. Musikkassetten wie der "Awesome Mix" aus dem Science-Fiction-Film "Guardians of the Galaxy" oder aus der Serie "Stranger Things" gehören zu den meistverkauften Kassetten in den USA.

Die Marktforscher von Nielsen Media Research berichten generell von einem Zuwachs beim Verkauf von Audiokassetten. 174.000 Stück wurden 2017 verkauft, 2016 waren es 129.000, im Jahr davor sogar nur 74.000. Klar ist das wenig im Vergleich zu anderen Tonträgern oder digitalen Plattformen, aber das Revival weckt Erinnerungen. Auch bei den STANDARD-Postern.

Schätze in Kisten und der unvermeidliche Bandsalat

Poster "Glaubensfrage" etwa hat selbst Mischkassetten zusammengestellt – und sich geärgert, wenn Radiosprecher nicht gewartet haben, bis das Musikstück aus war. Wer hat sich nicht über das Hineingequatsche geärgert!

Auf der Almhütte möglichst stromsparend Musik hören, wenn nicht selber spielen? Poster "Zolaisgod" weiß von den Vorteilen einer Kiste voller Mixtapes zu berichten.

Poster "Mirko Soft" hat sogar noch originalverpackte Kassetten gebunkert.

"Naruto Uzumaki" weiß, was praktisch ist.

"Quintinus" erinnert an den Bandsalat: "Die Kassette ist nicht umsonst fast ausgestorben."

Poster "RME8" sieht schon den nächsten Hype kommen. Irgendwie muss das Kassettenband ja wieder aufgewickelt werden.

Ein guter Grund, heutzutage eine Audiokassette zu kaufen:

Bei Poster "bretterregens" erzeugt die "Totaldigitalisierung in Form von Clouds und Multi-Multifunktionsgeräten" ein unangenehmes Gefühl. Er vermisst das Haptische und spielt mit dem Gedanken, sich zwar keinen Rekorder, aber einen guten alten Plattenspieler zuzulegen. Das Motto: "Back to Celebration".

Und nicht nur die Schallplatte, auch die CD lässt Retrogefühle aufkommen. Poster "A Hugo Funot" hat einen alten Discman am Dachboden entdeckt.

Nutzen Sie noch – oder wieder – analoge Medien?

Wenn ja, welche? Welche Vorteile hat es, 2018 noch Audiokassette, Schallplatte, Compact Disc zu nutzen, oder überwiegen nostalgische Gefühle? Womit können Streamingdienste wie Spotify und Apple Music nicht mit? Welche Lieder befinden oder befanden sich auf Ihren liebsten Mixtapes? (Sabine Bürger, 11.1.2018)