Paris – Die französischen Sicherheitsbehörden haben im vergangenen Jahr nach Angaben von Innenminister Gerard Collomb 20 Anschläge vereitelt. In einem am Montag veröffentlichten Interview mit der Zeitung "Le Progres" sagte Collomb, es gebe kein "risikofreies Terrain".

"Man muss ständig wachsam sein", sagte der Minister. Im November veröffentlichten Daten zufolge waren bis zu dem damaligen Zeitpunkt 13 Anschläge verhindert worden. Zu den hinzugekommenen sieben weiteren wollte Collomb sich nicht im Einzelnen äußern.

Gedenken an "Cahrlie Hebdo"-Anschalg

Das Interview mit Collomb erschien kurz nach dem dritten Jahrestag des Anschlags auf die Satirezeitung "Charlie Hebdo". Frankreich hatte am Sonntag erneut der zwölf Todesopfer gedacht. Zwei Islamisten hatten am 7. Jänner 2015 die Redaktionsräume von "Charlie Hebdo" gestürmt und das Feuer eröffnet. Unter den Anschlagsopfern waren einige der bekanntesten Karikaturisten Frankreichs. Ein Komplize der beiden "Charlie Hebdo"-Attentäter erschoss zwei Tage nach der Attacke bei einer Geiselnahme in einem jüdischen Supermarkt in Paris vier Menschen.

Die beiden Attacken vom Jänner 2015 waren der Auftakt einer blutigen islamistischen Anschlagsserie in Frankreich, der bisher insgesamt 241 Menschen zum Opfer gefallen sind. Beim schwersten Anschlag wurden am 13. November 2015 bei Attacken auf den Musikclub Bataclan, das Fußballstadion Stade de France und eine Reihe von Bars und Restaurants in Paris 130 Menschen getötet. (APA, 8.1.2018)