Kairo – Der Ausnahmezustand in Ägypten wird um drei weitere Monate verlängert. Das Parlament stimmte am Dienstag einem entsprechenden Antrag von Präsident Abdel Fattah al-Sisi zu, wie das Staatsfernsehen berichtete. Der landesweite Ausnahmezustand war im April nach Anschlägen der Jihadistenmiliz "Islamischer Staat" (IS) auf koptische Christen verhängt und seitdem zweimal verlängert worden.

Bei den Attentaten auf zwei Kirchen waren damals 45 Menschen getötet und rund 120 weitere verletzt worden.

Der Ausnahmezustand verschafft den ägyptischen Sicherheitskräften weitgehende Sondervollmachten etwa bei der Festnahme und Überwachung von Verdächtigen.

Unter dem langjährigen Präsidenten Hosni Mubarak hatte in Ägypten rund drei Jahrzehnte lang der Ausnahmezustand geherrscht. Seine Abschaffung war eine der zentralen Forderungen im Arabischen Frühling, der 2011 zum Sturz Mubaraks führte. In einem Teil des Sinai im Norden Ägyptens gilt schon seit Jahren der Ausnahmezustand. (APA, AFP, 9.1.2018)