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Exklusivinterview: Kim Jong-un steht ganz oben auf der Wunschliste von deutschen und heimischen Journalisten.

Foto: AP/Ahn Young-joon

Wien – Wer ist der Wunsch-Interviewpartner von österreichischen und deutschen Journalisten? Das war eine der Fragen, die Marktforscher Marketagent.com in seinem aktuellen "Journalisten Barometer" österreichischen und deutsche Journalisten stellte. Ganz oben auf dieser Wunschliste steht der nordkoreanische Diktator Kim Jong-un, gefolgt von Queen Elizabeth II. vor der deutschen Kanzlerin Angela Merkel. Nur 5,2 Prozent der Befragten wollen ein Exklusivinterview mit US-Präsident Donald Trump.

636 Medienvertreter aus Österreich und Deutschland nahmen an dieser nicht repräsentativen Online-Umfrage teil, die Altersgruppe 50plus sowie die Mediengattung Print war überdurchnittlich vertreten (siehe Grafik zum Sample unten). Durchgeführt wurde sie in der ersten Dezemberhälfte 2017.

Mondlandung und Watergate

Angenommen sie könnten sich ein internationales Medium aussuchen, von dem sie für eine Woche die Redaktion übernehmen dürften, präferieren 18,1 Prozent "Die Zeit", bei heimischen Journalisten sogar 22 Prozent. "National Geographic" schafft es mit 13,1 Prozent auf Platz zwei der beliebtesten Redaktionen, vor der "Bild Zeitung" oder dem TV-Sender Arte.

Die Frage, welche Skandale, Katastrophen, Ereignisse man gerne journalistisch begleitet hätte, beantworteten 30 Prozent mit der ersten Mondlandung gefolgt vom Watergate-Skandal (24,8 Prozent) vor den Enthüllungen von Edward Snowden über den amerikanischen Geheimdienst.

"Etwas in Bewegung zu bringen"

Neugierde, Wissensdurst, eine gute sprachliche Ausdrucksweise, Stressresistenz, Sorgfalt waren die meistgenannten Eigenschaften, die Journalisten für ihren Job mitbringen sollten. 33,2 Prozent der Befragten gaben als "größten Traum in Verbindung mit ihrer Tätigkeit" an, mit ihrer Berichterstattung "etwas in Bewegung zu bringen, das Jahre später noch Menschen hilft". 22 Prozent wollen "mit meiner Berichterstattung die Menschen zum Umdenken bewegen".

"Informationen neutral der Öffentlichkeit zu präsentieren" gaben 47 Prozent auf die Frage "Was bedeutet für Sie der Beruf als Journalist?" an, gefolgt von "Misstände aufklären" (32,4 Prozent) und "Tief in für mich besonders interessante Themen einzutauchen" (28,5 Prozent).

Immerhin 83,3 Prozent der Teilnehmer würden sich aus heutiger Sicht wieder für den Beruf als Journalist entscheiden. "Das ist eine positive Entwicklung, wenn man bedenkt, dass bei unserer Befragung im Jahr 2015 lediglich sieben von zehn Journalisten ihren Beruf erneut ergriffen hätten", sagt Marketagent.com-Geschäftsführer Thomas Schwabl. 2004 lag dieser Wert allerdings noch bei 87,3 Prozent.

Wenig überraschend machen sich eher Jüngere Gedanken, die Branche zu wechseln. Bei einem Jobwechsel können sich die Journalisten am ehestens eine Zukunft als Pressesprecher (51,3 Prozent) vorstellen, rund 30 Prozent eine als Berater in einer PR-Agentur. (red, 10.1.2018)