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Hannes Reichelt macht sich auf den Weg.

Foto: AP/Anthony Anex

Wengen – Gleich im ersten Abfahrtstraining auf dem Lauberhorn ist Wengen-Spezialist Hannes Reichelt seinem Ruf gerecht geworden. Der Salzburger markierte Bestzeit vor dem Südtiroler Peter Fill (0,23 Sek.) und dem Schweizer Beat Feuz (0,34). Nach dem Föhnsturm präsentierte sich die Piste in einem überraschend guten Zustand, am Silberhornsprung sind aber wegen sehr weiter Sätze noch Adaptierungen nötig.

Lob für Organisatoren

Die Verwüstungen, die der Sturm mit Böen von bis zu 200 km/h mit sich gebracht hatte, waren am Mittwoch alle beseitigt, die Sicherheitsnetze wieder entlang der Strecke angebracht. "Es gibt vielleicht zwei Rennen, wo das überhaupt möglich ist, das ist Kitzbühel und Wengen. Fast egal, was passiert, am nächsten Tag schaut es wieder normal aus", lobte Aksel Lund Svindal die Organisatoren, die auf die Hilfe von Militär, Zivilschutz und Freiwilligen zählen konnten.

"Man spürt, dass es ziemlich warm war, der Schnee ist anders, als wir im Jänner gewöhnt sind. Aber die Strecke ist in einem guten Zustand", sagte der Norweger, der nach einer "nicht perfekten Fahrt" als Sechster 1,49 Sekunden Rückstand hatte. "Mit Startnummer eins im ersten Training ist immer ein bisserl komisch", gab er an.

Reichelt meinte, dass man bei den Sprüngen noch etwas machen müsse ("Das sind noch ganz schöne Böck"), ansonsten schaue die Piste aber ganz gut aus. "Die haben hier gewaltig gearbeitet. Wenn man sieht, wie das VIP-Zelt beim Hundschopf oben ausgeschaut hat, die haben halt jetzt ein Cabrio-Zelt", meinte der Salzburger, der in der Wengen-Abfahrt fünfmal en suite auf dem Podest stand und 2015 gewann.

Comeback von Janka

Nach seinem im vergangenen Oktober erlittenen Kreuzbandriss war erstmals Carlo Janka wieder mit dabei. "Ich hatte noch zu wenig Vertrauen zum Draufsteigen, da sind noch Rutschphasen drinnen. Ich werde morgen wieder trainieren und am Abend dann entscheiden", sagte der Schweizer (21.). Sein Teamkollege Feuz, der die Abfahrt in Wengen 2012 gewann, legte zur Freude der Gastgeber schon einmal eine gute Trainingsleistung hin. "Ich wusste nicht genau, wie der Untergrund ist, ob es recht schlagig ist, aber ich habe mich vom ersten Schwung an recht wohlgefühlt."

Nicht am Start war der Franzose Alexis Pinturault, der auf ein Antreten in der Kombination am Freitag verzichtet. Der Gewinner der Bormio-Kombination – in dem Rennen wurde Mayer Sechster – greift damit in den Kugelkampf nicht mehr ein. Das kleine Kristall wird ja bereits am Freitag vergeben. (APA, 10.1.2018)

Erstes Abfahrtstraining auf dem Lauberhorn in Wengen:

1. Hannes Reichelt (AUT) 2:31,50 Min.
2. Peter Fill (ITA) 0,23 Sek.
3. Beat Feuz (SUI) 0,34
4. Christof Innerhofer (ITA) 0,69
5. Vincent Kriechmayr (AUT) 0,82
6. Aksel Lund Svindal (NOR) 1,49
7. Max Franz (AUT) 1,51
8. Adrien Theaux (FRA) 1,59
9. Dominik Paris (ITA) 2,33
10. Manuel Osborne-Paradis (CAN) 2,39
Weiter:
17. Christian Walder (AUT) 3,02
18. Kjetil Jansrud (NOR) 3,13
20. Matthias Mayer (AUT) 3,28
21. Carlo Janka (SUI) 3,43
22. Romed Baumann (AUT) 3,51
43. Otmar Striedinger (AUT) 5,13
48. Frederic Berthold (AUT) 5,69
77. Marco Schwarz (AUT) 10,25