Der aktuell schnellste Supercomputer steht in China.

Foto: jack dongarra, report on the sunway taihulight system

Die EU-Kommission will "Weltklasse-Supercomputer" für Europa in der Zukunft haben. Der Vizepräsident der EU-Kommission Andrus Ansip erklärte am Donnerstag, Supercomputer seien der Motor der digitalen Wirtschaft. Die EU müsse in diesem harten Rennen aufholen. EU-Digitalkommissarin Mariya Gabriel sagte, die EU könne sich nicht auf andere Länder verlassen.

Eine Milliarde Euro

Konkret ist geplant, dass 486 Millionen Euro im laufenden mehrjährigen Finanzrahmen für das gemeinsame Unternehmen EuroHPC (High-Performance-Computing) bereitgestellt werde. Ein ähnlicher Betrag sei von den EU-Staaten und assoziierten Ländern zu erwarten. Insgesamt sollen bis 2020 öffentliche Mittel von einer Milliarde Euro investiert werden.

Ansip betonte, mit der EuroHPC-Initiative soll europäischen Forschern und Unternehmen bis 2020 erstklassige Superrechner-Kapazitäten zur Verfügung gestellt werden, um Technologien wie künstliche Intelligenz zu entwickeln und die künftigen Alltagsanwendungen in Bereichen wie Gesundheitswesen,Sicherheit oder Ingenieurwesen zu erstellen. Profitieren sollen auch Klein- und Mittelbetriebe. Bisher haben sich 13 Staaten – zwölf der EU sowie die Schweiz – der Initiative angeschlossen. Seitens der Union sind es Deutschland, Frankreich, Italien, Luxemburg, Niederlande, Portugal, Spanien, Belgien, Slowenien, Bulgarien, Griechenland und Kroatien.

Ziel bis 2023

Jedenfalls soll bis 2023 einer der drei leistungsstärksten Computer der Welt in Europa stehen. Das soll Wettbewerbsfähigkeit sichern und auch dafür sorgen, dass die EU Datenschutzstandards weltweit nicht nur setzt, sondern auch die Infrastruktur dafür zur Verfügung stellen kann, dass mit Daten hier umgegangen werden kann. Der heutige "Mangel an Autonomie" diesbezüglich "bedroht Privacy, Datenschutz und Handelsgeheimnisse". Zwei dieser Super-Duper-Weltklasse-Computer sollen gekauft werden sowie zwei auch noch starke, weitere später selbst entwickelt. China, die USA und Japan hätten Europa überholt, im jüngsten einschlägigen Ranking sei kein EU-Land unter jenen, die die zehn weltbesten Rechner beheimaten. (APA, 11.1.2018)