Die Agulhas II brachte die Eden-ISS-Container an den Rand des Schelfeises.

Foto: DLR

Von dort wurden sie mit Pistenbullys zu ihrem Bestimmungsort 400 Meter entfernt von der deutschen Neumayer-Station III geschleppt.

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Nach dem Abladen und Aufbauen geht es nun an die Einrichtung der Container.

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Bereits Mitte Februar sollen die ersten Samen gesät werden.

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Bremen – Es ist ein Experiment für künftige bemannte Missionen zu Mond und Mars: Forscher des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) haben mit dem Aufbau eines neuartigen Gewächshauses in der Antarktis begonnen. Der Zeitplan ist eng: Schon Anfang Februar soll mit der Aussaat begonnen werden, Ende März könnten die ersten Salate und Radieschen geerntet werden.

Das in Spezialcontainer integrierte Gewächshaus war per Schiff am 3. Jänner im ewigen Eis angekommen. Mit Pistenbullys wurde es von der Schelfeiskante rund 20 Kilometer bis zur Neumayer-Station III des Alfred-Wegener-Instituts (AWI) geschleppt. Dort wurden die Container auf ein Gerüst gesetzt.

Nun beginnt die Einrichtung im Inneren. In dem Gewächshaus sollen Gemüse und Kräuter ohne Erde und unter künstlicher Beleuchtung gedeihen. "Regale müssen eingerichtet, Pumpen für die Nährlösung installiert und Spezial-LEDs für die optimale Beleuchtung kalibriert werden", sagte der Leiter des Forschungsprojekts Eden-ISS, Daniel Schubert.

Video: Das Experiment soll Erfahrungen für künftige Weltraumgewächshäuser sammeln.
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Extreme Bedingungen für Pflanzen

Die Produktionsweise in dem rund zwölf Meter langen, 2,5 Meter breiten und knapp drei Meter hohen Container sind mit üblichen Anbaumethoden nicht vergleichbar. Die Feldfrüchte werden hier unter ähnlichen Extrembedingungen, wie sie auf einer Weltraumstation herrschen könnten, angebaut: So werden ihre freiliegenden Wurzeln direkt mit Nährstoffen versorgt, das Licht kommt von LED-Lampen, Morgen- und Abenddämmerung werden simuliert. Ein Belüftungssystem reinigt die Luft von Pilzsporen, sterilisiert wird auch mittels UV-Strahlung.

Beim Testlauf in der Antarktis wird nur die Luft von außen in das Gewächshaus gepumpt, die Stromversorgung erfolgt über den Hauptgenerator der Polarforschungsstation. Eine Moduleinheit hat bereits jene Maße, wie sie für eine zukünftig geplante Integration auf der Internationalen Raumstation ISS nötig sind. (APA, red, 11.1.2018)