Konzentriert sich auf die Arbeit: Zinedine Zidane auf dem Trainingsgelände Reals in Valdebebas.

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Madrid – Der Druck auf Zinedine Zidane wächst. Dem Trainer von Real Madrid wird vorgeworfen, die Stars von Real Madrid nach deren jüngster Talfahrt zu sanft anzupacken. 16 Punkte liegen die "Königlichen" bei einem Spiel weniger als Vierter hinter Spitzenreiter FC Barcelona. Bei einem weiteren Punkteverlust am Samstag (16.15 Uhr) gegen Villarreal wäre selbst der Champions-League-Platz in Gefahr.

Zidane kann mit der unter der Woche in diversen Zeitungen aufgekommenen Aufforderung zu mehr Selbstkritik wenig anfangen. "Ich bin müde davon zu hören, dass Madrid schlecht ist. Es ist einfach zu sagen, dass alles schlecht ist", erklärte der Franzose am Freitag in einer Pressekonferenz. "Aber ihr wisst, dass nicht alles negativ ist. Es ist sehr schön, negativ über Real Madrid zu sprechen, das verkauft sich besser."

Seine Mannschaft solle sich so wenig wie möglich mit den äußeren Einflüssen beschäftigen. "Ich sehe nicht alles schlecht", betonte Zidane, der in den vergangenen beiden Jahren jeweils zum Triumph in der Champions League geführt hat. Dazu kam zuletzt im Dezember erneut der Titel bei der Klub-WM.

Von den vier Pflichtspielen seither hat Real aber nur eines gewonnen – im Cup-Hinspiel gegen den Zweitligisten Numancia. Im "Clasico" kurz vor Weihnachten setzte es ein bitteres 0:3 gegen Barcelona. Das jüngste 2:2 in der Liga gegen Celta Vigo war ebenfalls ein Rückschlag.

"Keine Sorgen"

Sollte es in dieser Tonart auch gegen Villarreal weitergehen, muss das Starensemble um Cristiano Ronaldo auch im eigenen Stadion mit Pfiffen rechnen. "Ich mache mir deswegen keine Sorgen", sagte Zidane. Der 45-Jährige verwies darauf, dass sein Team noch in allen Bewerben im Rennen ist. In der Champions League wartet im Achtelfinale allerdings die schwere Hürde Paris Saint-Germain.

Im Cup-Viertelfinale bekommt es Real mit dem Überraschungsteam Leganes zu tun. Das ergab die Auslosung am Freitag. Die ganz großen Schlager-Paarungen blieben aus. Stadtrivale Atletico Madrid, in der Liga erster Barca-Verfolger, trifft auf den FC Sevilla, der Dritte Valencia auf Alaves. Dazu gibt es ein Stadtderby zwischen Espanyol und FC Barcelona.

In der Liga gastiert Barcelona am Sonntag (20.45 Uhr) bei Real Sociedad. Sechs seiner vergangenen sieben Pflichtspiele hat der Tabellenführer gewonnen, darunter die jüngsten vier in der Meisterschaft. In San Sebastian tun sich die Katalanen aber traditionell schwer: Seit 2007 hat Barcelona kein Ligaspiel bei Salzburgs Europa-League-Gegner mehr gewonnen. (APA – 12.1. 2018)