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Hamas-Unterstützer während einer Anti-Israel Kundgebung in Gaza-Stadt: Die Hamas will nicht über Israels Hauptstadt diskutieren.

Foto: Reuters / SUHAIB SALEM

Jerusalem / Gaza – Die radikalislamische Hamas hat die Teilnahme an einem Treffen von führenden Palästinensern abgelehnt, bei dem die Anerkennung Jerusalems als israelische Hauptstadt durch die USA diskutiert werden soll. In einer Stellungnahme vom Samstag zweifelte die Hamas daran, dass bei dem Treffen zufriedenstellende Ergebnisse erzielt werden könnten.

Die Absage ist ein weiterer Rückschlag für den Versöhnungsprozess der Palästinenserorganisationen Hamas und Fatah. Die Hamas unterstrich in der Stellungnahme jedoch ihr "Bekenntnis zur Einigkeit unseres Volkes".

Bei dem zweitägigen Treffen ab Sonntag in Ramallah wollen führende Vertreter der Palästinensischen Befreiungsorganisation (PLO) über eine Antwort auf die Anerkennung Jerusalems als Israels Hauptstadt durch US-Präsident Donald Trump im Dezember beraten. Trumps Entscheidung hatte wütende Reaktionen bei den Palästinensern ausgelöst, die Ost-Jerusalem als Hauptstadt eines künftigen palästinensischen Staates sehen.

Hamas wollte Treffen außerhalb palästinensischer Gebiete

Die radikalislamischen Organisationen Hamas und Islamischer Jihad waren zu dem Treffen eingeladen worden, obwohl sich nicht Teil der PLO sind. Der Islamische Jihad hatte bereits mitgeteilt, nicht teilnehmen zu wollen.

Die Hamas, die seit 2007 im Gazastreifen herrscht, hatte darauf gedrängt, das Treffen außerhalb der palästinensischen Gebiete abzuhalten. Palästinenserpräsident Mahmoud Abbas entschied sich aber für Ramallah im von Israel besetzten Westjordanland. In der Stellungnahme der Hamas hieß es nun, diese Entscheidung setze sie dem "Druck" Israels aus. Israel betrachtet die Hamas als Terrororganisation und verhaftet regelmäßig Funktionäre der Gruppe.

Hamas und Fatah unterzeichneten im Oktober ein Versöhnungsabkommen, das eine Machtübergabe im von der Hamas dominierten Gaza-Streifen an die Fatah Ende 2017 vorsah. Die Umsetzung scheiterte allerdings, unter anderem wegen Streitigkeiten über die Zukunft des bewaffneten Flügels der Hamas. (APA, 13.1.2018)