Matthias Walkner und die Einsamkeit.

Tupiza – Motorrad-Pilot Matthias Walkner hat den Sprung zurück in die Top drei der Rallye Dakar geschafft. Der Salzburger beendete die achte Etappe von Uyuni nach Tupiza am Sonntag unmittelbar vor Adrien van Beveren auf Rang sechs und verkürzte den Abstand auf den französischen Gesamtführenden auf 6:34 Minuten. Dazwischen liegt der Argentinier Kevin Benavides, dem 22 Sekunden auf Platz eins fehlen.

"Ich glaube, dass noch alles drinnen ist, ich muss einfach dranbleiben, nichts Wahnsinniges machen und schauen, einmal vielleicht auch eine Etappe zu gewinnen", schilderte Walkner. Den Tagessieg auf der 498 Kilometer langen Sonderprüfung sicherte sich Walkners französischer KTM-Kollege Antoine Meo vor dem US-amerikanischen Honda-Fahrer Ricky Brabec (+1:08 Min.) und dem australischen KTM-Akteur Toby Price (2:45). Walkner fehlten genau sieben Minuten auf den Schnellsten.

Wiedersehen

Die zweite Marathon-Etappe in Folge war für den 31-Jährigen eine ganz besondere. Der Start in Bolivien erfolgte genau an der Stelle, an der Walkner vor zwei Jahren schwer gestürzt war. "Bei Kilometer 16 oder 17 habe ich genau das Loch wieder gesehen, das mir damals zum Verhängnis wurde. Es war seltsam. Und ich habe mich irgendwie selbst gefragt, warum ich dieses Loch damals übersehen habe. Aber es ist schon tückisch", sagte Walkner.

Er war froh, die längste Spezialprüfung des gefährlichen Etappen-Rennens hinter sich gebracht zu haben. "Es war eine ziemlich lässige Etappe. Aber mit fast sechs Stunden Vollgas auch ziemlich lang. Ein bisschen unangenehm war, dass ich den ganzen Tag alleine gefahren bin. Da ist es relativ schwer, sich permanent selbst ans Limit zu pushen und die Konzentration zu halten", gab der KTM-Pilot Einblick.

Einmal verfahren

Einmal habe er es sich ein wenig verfahren. "Da habe ich sicher zwei, drei Minuten liegen lassen. Ansonsten bin ich fahrerisch mehr oder weniger zufrieden", resümierte Walkner. Am Montag kann er einmal etwas durchatmen, da die über 754 Kilometer geplante neunte Etappe von Tupiza nach Salta in Argentinien neutralisiert geführt wird. Die Wettersituation sei sehr gefährlich, verlauteten die Organisatoren. Die Sonderprüfung wurde aus Sorge vor Unwettern und Überflutungen abgesagt.

In der Autowertung reichte Carlos Sainz Tagesrang fünf, um im Gesamtklassement klar voran zu bleiben. Nicht zu schlagen war Stephane Peterhansel, der sich am Tag nach seinen technischen Problemen wieder von seiner besten Seite zeigte und 49 Sekunden vor seinem Landsmann und Peugeot-Kollegen Cyril Despres ins Ziel kam. Sainz verlor 7:04 Minuten, hat aber gesamt noch immer 1:13:42 Stunden Vorsprung auf den Titelverteidiger. Zweiter (+1:06:37) ist Nasser Al-Attiyah aus Katar. (APA, 14.1.2018)