Dennis Novak blieb bei seinem ersten Auftritt im Hauptfeld eines Grand-Slam-Turniers chancenlos.

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Melbourne/Wien – Andreas Haider-Maurers Auftritt bei den Australian Open ist nach der ersten Runde schon wieder zu Ende. Der Niederösterreicher unterlag am Sonntag dem Ukrainer Alexander Dolgopolow mit 6:7, 3:6 und 4:6.

Auch Dennis Novak schied bereits in der ersten Runde aus. Bei seinem Grand-Slam-Debüt musste sich der Qualifikant dem als Nummer drei gesetzten Bulgaren Grigor Dimitrow mit 3:6, 2:6, 1:6 geschlagen geben. Gerald Melzer unterlag dem Georgier Nikolos Basilaschwili nach 2:19 Stunden mit 3:6, 4:6, 6:2, 3:6.

Für Melzer war gegen den unberechenbaren Basilaschwili, der äußerst riskant spielt, mehr möglich. "Es ist bitter, dass ich verloren habe. Ich habe Chancen gehabt, die ich nicht nutzen habe können", erklärte die aktuelle Nummer zwei Österreichs bzw. 102 im ATP-Ranking. Im zweiten Satz hatte Melzer schon 3:0 und 0:40 bei Aufschlag des Gegners geführt, also drei Chancen auf das Doppelbreak gehabt. "Und dann bin ich 0:2-Sätze hinten, was halt nicht hilft. Ich habe heute leider nicht gut genug gespielt. Gegen ihn ist es sehr schwierig, weil man nie weiß, was passiert."

Nach dem gewonnenen dritten Satz gelang Melzer zwar nach dem 0:2 ein Rebreak, aber dann habe er nach zwei leichten Fehlern ein "dummes", neuerliches Break bekommen. Die extrem schnellen Verhältnisse gerade auf den Außenplätzen waren für Melzer nicht förderlich. "Ja, das kommt meinem Spiel nicht unbedingt entgegen, die sind schon sehr schnell."

Haider-Maurer, der nach seiner Langzeitverletzung noch acht ausgewählte Events mit seiner Platzierung vor der Pause spielen kann, war mit seiner Leistung nicht unzufrieden. "Es war jeder Satz eigentlich offen. Im Endeffekt ist es sehr schade, weil ich habe das Gefühl gehabt, es wäre ein Sieg drinnen gewesen. Das Positive ist, dass meine Leistungskurve aufwärtsgeht, und ich merke, dass ich schon wieder dabei bin."

Vor den Augen seines Freundes Dominic Thiem hat Novak seine Grand-Slam-Premiere gefeiert. Der 24-jährige Niederösterreicher hatte sich ja erstmals für ein Major qualifiziert. Sein Debüt fand dann gleich vor ganz großer Kulisse statt: Dass gegen den Weltranglisten-Dritten Grigor Dimitrow nicht viel zu holen war, war zu erwarten. Novak nahm die positive Erfahrung mit. "Es war natürlich unglaublich. Das erste Mal für ein Grand Slam qualifiziert, mein erstes Match in der Rod Laver Arena. Und dann gegen einen der besten Spieler zur Zeit, es war eine coole Erfahrung", erklärte der 226. im Ranking.

Belinda Bencic (WTA-78.) sorgte unterdessen für eine veritable Sensation: Die 20-jährige Schweizerin bezwang zum Auftakt die Vorjahresfinalistin Venus Williams (WTA-5.) mit 6:3, 7:5.

Vorjahresfinalist Rafael Nadal (31) ist derweil völlig problemlos in die zweite Runde eingezogen. Der Weltranglistenerste aus Spanien ließ Victor Estrella Burgos aus der Dominikanischen Republik beim 6:1, 6:1, 6:1 in nur 94 Minuten überhaupt keine Chance.

Der als Nummer acht gesetzte Jack Sock, der im Finish der vergangenen Saison für Furore gesorgt hatte, unterlag völlig unerwartet dem Japaner Yuichi Sugita in vier Sätzen. Und auch für die Nummer 16, John Isner, war gegen den Australier Matthew Ebden, nach 1:3-Sätzen Schluss.

Zu ihnen gesellte sich auch der Südafrikaner und US-Open-Finalist 2017 Kevin Anderson. Er musste sich trotz 35 Assen dem nach der Absage von Andy Murray einzigen Briten im Feld, Kyle Edmund, nach 3:59 Stunden mit 7:6(4),3:6,6:3,3:6,4:6 im fünften Satz beugen. Der 23-jährige Edmund ist übrigens in Südafrika geboren, lebt allerdings seit 20 Jahren in England.

Es gab mehrere weitere Herren-Matches, die an der Vier-Stunden-Grenze kratzten, am längsten brauchte der Norweger Casper Ruud (Nr. 25), ehe er den Franzosen Quentin Halys nach 4:16 Stunden mit 6:3,3:6,6:7(5),7:5,11:9 ausgeschaltet hatte. (APA, red, 15.1.2018)