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Recep Tayyip Erdoğan will "das Thema Afrin und Manbij schnell abhaken".

Foto: AP/Bulbul

Ankara – Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan hat dem Nato-Partner USA vorgeworfen, mit der Ausbildung einer neuen auch Kurden umfassenden Grenztruppe in Syrien eine "Terrorarmee" aufzubauen. "Ein Land, das wir einen Verbündeten nennen, versucht eine Terrorarmee an unseren Grenzen zu schaffen", sagte Erdoğan am Montag.

Länder, die Terrororganisationen in Syrien auslöschen wollten, sollten das gemeinsam mit der Türkei tun, wenn sie strategische Partner seien, erklärte Erdoğan. "Wir werden diese Terrorarmee versenken, bevor sie aus der Taufe gehoben wird." Zugleich kündigte er an, dass die türkischen Streitkräfte die Vorbereitungen für einen Einsatz in der von Kurden kontrollierten syrischen Grenzregion Afrin und in der syrischen Stadt Manbij abgeschlossen hätten. Der Einsatz könne jederzeit beginnen. Das Militär werde das Thema Afrin und Manbij schnell abhaken.

Einheit unter Kurdenführung geplant

Die US-geführte Anti-IS-Koalition plant den Aufbau einer 30.000 Kämpfer starken Einheit, die die von Rebellen kontrollierten Gebiete in Syrien absichern soll. Sie soll an den Grenzen des von den Syrischen Demokratischen Kräften (SDF) kontrollierten Gebiets eingesetzt werden – einem Bündnis von Milizen in Nord- und Ostsyrien, das von der kurdischen YPG-Miliz dominiert wird. Die Türkei befürchtet durch den Aufbau der Truppe ein Erstarken der Kurden im eigenen Land.

Russland warnt vor Spaltung Syriens

Syrien hat das Vorhaben als eklatanten Angriff auf seine staatliche Souveränität verurteilt. Der russische Außenminister Sergej Lawrow warnte, die Schaffung einer Rebellenzone in Syrien könnte auf die Spaltung des Landes hinauslaufen. (APA, 15.1.2018)