Rabat/Ceuta – Bei einem Massengerangel an der Grenze zwischen Marokko und der spanischen Exklave Ceuta sind zwei Frauen aus dem nordafrikanischen Land ums Leben gekommen. Die beiden etwa 40 Jahre alten Frauen starben am Montag wenige Hundert Meter von einem Grenzposten entfernt, berichteten Medien unter Berufung auf Polizeiangaben beider Länder.

Die genauen Umstände des Unglücks müssten noch geklärt werden, so die Zeitung "El Faro de Ceuta". Hunderte Menschen warten täglich an der Grenze, um nach Ceuta zu gelangen und dort Waren einzukaufen. Sie betreiben regelmäßig Handel zwischen der Exklave und der marokkanischen Stadt Fnideq. Oft tragen die Frauen schwerste Lasten auf dem Rücken, wenn sie nach Marokko zurückkehren. Zollkontrollen gibt es nicht.

Chaotische Zustände

Immer wieder kommt es an der Grenze zu chaotischen Zuständen. Im vergangenen Jahr waren vier Frauen bei ähnlichen Unfällen gestorben. Einer Studie der Universität Granada zufolge schmuggeln zwischen 7.000 und 9.000 Männer und Frauen Waren von Spanien nach Marokko.

Spanien verfügt in Marokko über zwei Exklaven: Ceuta an der Meerenge von Gibraltar und das 250 Kilometer weiter östlich gelegene Melilla. In der Nähe der Gebiete harren Zehntausende Afrikaner aus und hoffen auf eine Chance, in die EU zu gelangen. (APA/dpa, 15.1.2018)