Rom/Bozen/Innsbruck – Der italienische Frächterverband Conftrasporto kritisiert das Bekenntnis für eine Korridormaut auf der Brennerstrecke der Euregioländer Tirol, Südtirol und Trentino. Conftrasporto-Präsident Paolo Ugge warnte vor negativen wirtschaftlichen Folgen, die nicht unterschätzt werden dürften.

"Niemand bestreitet die Notwendigkeit von Maßnahmen zum Umweltschutz. Diese müssen jedoch vernünftig sein und das Ziel verfolgen, den Gütertransport von der Straße auf die Schiene verlegen. Dabei müssen die wirtschaftlichen Aspekte berücksichtigt werden", so Ugge in einer Presseaussendung.

Kritik an "Lkw-Dosierung"

Ugge hatte vergangene Woche bereits die Pläne für eine sogenannte "Lkw-Dosierung" kritisiert. "Österreich versucht es wieder einmal, den Lkw-Verkehr am Brenner zu reduzieren. Doch diese Forderung ist unannehmbar, denn sie stellt eine Beschränkung des freien Güterverkehrs in Europa dar", so Ugge. Er drängte den italienischen Verkehrsminister Graziano Delrio, sich entschlossen gegen die Tiroler Forderung zu wehren, da sie den europäischen Prinzipien klar widerspreche.

Die Korridormaut soll noch vor der italienischen Parlamentswahl Anfang März vereinbart werden. Die Mautgebühren für den Brennertransit sollen an andere Alpentransitstrecken angepasst werden, betonten die Landeshauptmänner der drei Euregioländer am Montag. (APA, 16.1.2018)