Kingdom Come Deliverance
Kingdom Come Deliverance
Kingdom Come Deliverance
Kingdom Come Deliverance
Kingdom Come Deliverance
Kingdom Come Deliverance
Kingdom Come Deliverance
Kingdom Come Deliverance

"Kingdom Come – Deliverance" soll ein mittelalterliches Rollenspiel gänzlich ohne Fantasy-Elemente, dafür mit knallhartem Realismus werden. Entwickler des Games ist das Warhorse Studio mit Sitz im tschechischen Prag. Dessen Gründer ist der Tscheche Daniel Vávra, der zuvor an Games wie "Mafia 2" und "Hidden & Dangerous" beteiligt war. Laut ihm soll das Spiel so realitätsgetreu wie möglich werden, allerdings lässt er offenbar einige Elemente bewusst außen vor.

Daniel Vávra negierte historische Fakten.

Creative Director gegen historische Fakten

Auf dem Blog Lepetitcapo wird auf die Mängel eingegangen. So gibt es in dem Mittelaltergame keine dunkelhäutigen Menschen, weil Vávra der Ansicht ist, dass zu dieser Zeit in Nord- und Westeuropa – das Game spielt in Böhmen – keine Nichtweißen in dieser Region gelebt haben. Demgegenüber stehen allerdings historische Fakten, die anderes belegen. Auf Twitter wurde Vávra im Zusammenhang mit "Witcher 3" bereits dazu angesprochen und reagierte etwas ungehalten. So unterstrich er seine Behauptung und sagte gegenüber einem US-Journalisten, dass er sich diesbezüglich auskenne, weil er in der konkreten Region geboren wurde.

Seine Erklärung, wieso er sich mit der Geschichte besser auskenne.

Rechtaußenportal Interview gegeben

Ein anderes Mal ätzte der Chef des Entwicklerstudios gegen eine Historikerin, die den Blog People of Color in Medieval European Art History betreibt, um der Mär vom "weißen Mittelalter" entgegenzuwirken. Bei einem Interview mit dem rechtsaußen stehenden Portal "Breitbart" sagte Vávra zudem, dass er ein Game über die Geschichte seines Landes macht und plötzlich Leute daherkommen, die ihm sagen, dass er das Spiel nicht so machen solle, wie es tatsächlich war, sondern so, dass es ihren politischen Ansichten entspricht.

Zu Reviews zu "The Witcher 3".

Und noch ein Shirt der Band Burzum

Zuletzt gab der Warhorse-Studio-Chef dem Youtube Kanal "Game Two" ein Interview, bei dem er ein Shirt der Band Burzum trug. Diese wurde vom Norweger Varg Vikernes gegründet, der wegen Mordes und wiederholter Brandstiftung 14 Jahre lang im Gefängnis saß und von sich selbst sagte, dass er kein Nazi sei, aber sich sehr wohl mit der Ideologie zum Teil identifizieren könne. Zudem betonte er, dass er zwar ein Rassist sei und somit Unterschiede hinsichtlich verschiedener Ethnien bescheinigt, nicht jedoch gegenüber Menschen mit anderer Hautfarbe hasserfüllt sei.

Vávra in Burzum-Shirt im Interview mit "Game Two".
Foto: Screenshot/WebStandard

Redakteur entschied sich für Veröffentlichung

Einige Zuseher machten den zuständigen Redakteur darauf aufmerksam. Er sagte, dass ihm die Band nicht bekannt war und er in weiterer Folge den Twitter- und Facebook-Account von Vávra geprüft hat und dort "streitbare" Inhalte entdeckt habe, die allerdings der Meinungsfreiheit unterliegen. Der Beitrag wurde daraufhin online belassen und betont, dass man weder Partei für den Chefentwickler noch für Burzum ergreife.

Trailer zu "Kingdom Come – Deliverance".
PlayStation EU

PR-Manager: "Nur ein Spiel"

Zuletzt gibt es auch noch ein Interview mit einem PR-Manager des Studios. Er sagte dort, dass zwecks historischer Authentizität eine Vollzeithistorikerin im Team war und der Kontakt mit Mitarbeitern von Universitäten, Museen und verschiedenen Quellen zu Rate gezogen wurde. Allerdings sagte er auch, dass man niemals ein absolut realistisches Spiel machen könne. "Es ist nicht einmal eine mittelalterliche Simulation. Es ist nur ein Spiel", betonte der PR-Manager ferner. (red, 15.1.2018)

Update, 15.54 Uhr

Anfänglich war in diesem Text von "Schwarzen" die Rede. Dies war zu unpräzise übersetzt und wurde mit "Nichtweißen" beziehungsweise "Dunkelhäutigen" konkretisiert.