Wien/Schwechat – Infrastrukturminister Norbert Hofer (FPÖ) hat den Mitarbeitern der insolventen Air-Berlin-Tochter Niki die Unterstützung der Regierung zugesagt. Man werde "alles tun, damit die Mitarbeiter eine Zukunft haben", sagte Hofer vor dem Ministerrat am Dienstag. Niki habe zwei große Assets: die Start- und Landerechte (Slots) und das Know-how der Mitarbeiter. Diese seien ein "großes Kapital".

Enge Kooperation der Insolvenzverwalter

Bei der Fluglinie will der deutsche Insolvenzverwalter indes mit seiner österreichischen Kollegin zusammenarbeiten und den Verkauf der Fluggesellschaft rasch über die Bühne bringen. Man habe eine enge Kooperation vereinbart, teilten Lucas Flöther und Ulla Reisch am Dienstag mit. Bisherige und neue Bieter könnten bis zum 19. Januar Angebote einreichen. Anschließend sollen der deutsche vorläufige Gläubigerausschuss sowie der österreichische Gläubigerausschuss binnen weniger Tage entscheiden, welcher der Bieter den endgültigen Zuschlag erhält. "Die Unterschrift beider Insolvenzverwalter gewährleistet dabei dem Erwerber Rechtssicherheit für den Vollzug des Kaufvertrages."

Ausschlaggebend für den Zuschlag seien unverändert "der Kaufpreis, die Finanzierungsfähigkeit des Bieters sowie der Erhalt möglichst vieler Arbeitsplätze". Flöther habe sich bereit erklärt, vorerst aus der deutschen Insolvenzmasse von Niki die Finanzmittel zur Verfügung zu stellen, "die erforderlich sind, den Basis-Geschäftsbetrieb von Niki aufrecht zu erhalten".

Flugbetrieb wieder im März

Den Vollzug des Kaufvertrages ("Closing") soll es nach wie vor in der zweiten Februar-Hälfte geben, "so dass Niki – eine entsprechende Entscheidung des Erwerbers vorausgesetzt – spätestens im März 2018 den Flugbetrieb wieder aufnehmen kann".

Die British-Airways-Mutter IAG hatte den Kauf von Niki für insgesamt 36,5 Millionen Euro ausgehandelt und will etwa 740 der rund 1000 Mitarbeiter übernehmen. IAG teilte mit, man sei mit beiden Insolvenzverwaltern im Gespräch und gehe davon aus, dass alle Beteiligten eine schnelle Lösung wollten. IAG sei zuversichtlich, dass die Billigflugtochter Vueling den Kauf umsetzen könne. (APA, 16.1.2018)