Google-Mutter Alphabet droht Ärger in Kenia. In dem ostafrikanischen Staat betreibt man einen Testlauf im Rahmen von "Project Loon". Zehn Ballons, die in rund 20 Kilometer Höhe schweben, sollen den drahtlosen Empfang von 4G-Breitbandinternet in entlegenen Gebieten ermöglichen.

Einer dieser fliegenden Funktürme ist vor kurzem allerdings auf dem Feld des Bauern Joseph Nguthari abgestürzt. Dieser erhebt nun Vorwürfe gegen Alphabet und will aufgrund der Folgen des Unfalls das Unternehmen klagen, schreibt Africanews.

Project Loon

Schaulustige zertrampeln Felder

Der Ballon habe hell geleuchtet und daher bei seinem Niedergang zahlreiche Schaulustige angelockt. Manche seien sogar "mit Autos und Motorrädern" gekommen und hätten dabei mehrere Felder mit Mais und Bohnen verwüstet. Einige hätten sich auch an seinen Kathsträuchern bedient.

Letztlich musste die Polizei die Menge mit Warnschüssen auseinander treiben, um eine Bergung des Ballons zu ermöglichen, was allerdings noch mehr Anbauflächen in Mitleidenschaft zog. Die Angestellten von Alphabet, so beklagt Nguthari, hätten sich jedoch nicht dafür interessiert, eine Bestandsaufnahme des Schadens zu machen.

"Kontrollierte Landung"

Der Ballon hätte nach einem Testflug eigentlich in einem wenig bewohnten Gebiet kontrolliert niedergehen sollen. Aufgrund starken Windes endete die "sichere und koordinierte Landung" – so wird Google X zitiert – allerdings auf der Farm von Nguthari. Der Farmer will nun einen Landwirtschaftsexperten beiziehen, um den Schaden erheben zu lassen. Er plant, vor Gericht eine Schadenersatzforderung gegen Alphabet einzubringen. (red, 16.01.2017)