1. Ausrüstung

Mit normalen Ski auf den Berg stapfen? Das versucht man nur ein einziges Mal. Zum Skitourengehen braucht man eine spezielle Ausrüstung: Tourenski, die etwas leichter, kürzer und breiter sind als Alpinski, um die Abfahrten im Tiefschnee zu erleichtern. Auf ihnen ist eine Bindung montiert, in der sich die Fersen beim Aufstieg heben. Dazu spezielle Tourenschuhe, die leicht und flexibel sind. Und sonst? Verstellbare Stöcke mit großen Tellern, Felle, eine Sicherheitsausrüstung, eventuell Harscheisen und einen Skitourenrucksack. Kostet alles richtig Geld. Dafür spart man sich die teuren Liftkarten.

Auf Tourenski ist eine Bindung montiert, in der sich die Fersen beim Aufstieg heben. Dazu spezielle Tourenschuhe, die leicht und flexibel sind.
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2. Adrenalin

"Und dann fuhr ich nie mehr auf Pisten!" – Sätze wie diese hört man öfter von passionierten Tourengehern. Wer einmal bei Neuschnee und Sonnenschein mit Ski auf einen Berggipfel stakste, um den ist es oft geschehen. Der Puls ist hoch, die Atmung schwer, aber die Glückshormone rauschen durch den Körper. Blöd nur, dass man, erst einmal oben angekommen, auch wieder runter muss. Daran sind schon manche Tiefschneeamateure verzweifelt.

Ein Lawinenseminar sollte für alle angehenden Skitourengeher Pflicht sein.
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3. Sicherheit

Lawinenverschüttetensuchgerät, Schaufel und Sonde: Diese drei Dinge muss jeder Skitourengeher mit dabei haben. Auch anzuraten: ein Erste-Hilfe-Set, ein Biwaksack und ein Helm. Der Clou besteht darin, mit all diesen Gerätschaften umgehen zu können – vor allem im Notfall. Ein Lawinenseminar sollte für alle angehenden Skitourengeher deshalb Pflicht sein. Natürlich schadet auch alle paar Jahre eine Auffrischung des Wissens nicht.

Wenn gar nichts mehr geht, hilft oft nur noch eine Notfallration Traubenzucker.
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4. Traubenzucker

Der Gipfel in Sichtweite, aber mit den Kräften am Ende: Skitourengehen ist ein Hochleistungssport, und nur wer sich die Energien gut einteilt, steht nach zwei, drei oder auch vier Stunden auf dem Gipfel. Wenn gar nichts mehr geht, hilft oft nur noch eine Notfallration Traubenzucker.

5. Bruchharsch

Skitourengeher, sagt man, schlafen tief und fest. Außer sie träumen von Bruchharsch: Er entsteht, wenn der Schnee antaut und sich in der Nacht wieder verfestigt. In der Kurve sinkt man ein, zwischen den Schwüngen trägt die Kruste. Vorbei ist die genussvolle Abfahrt – oder der geruhsame Schlaf.

Bruchharsch entsteht, wenn der Schnee antaut und sich in der Nacht wieder verfestigt.
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6. Pistentouren

Bei diesem Thema gehen die Emotionen hoch: Ist die Schneelage schlecht, weichen Tourengeher auf die Piste aus – und staksen neben (und manchmal auch mitten auf) der Piste hoch. Das ärgert Skifahrer und Pistenbetreiber gleichermaßen. Was tun? Verbieten? Pistenmaut einheben? Abendtouren anbieten? Oder einfach beide Augen zudrücken? Der Streit schwelt. Eine Lösung ist nicht in Sicht. Vom Alpenverein gibt 's derweil zehn Verhaltensregeln.

7. Spitzkehre

Sie ist der Horror für jeden Anfänger: Ist das Gelände zu steil, dann ist die Spitzkehre oft die einzige Möglichkeit zu wenden. Auf Wikipedia liest sich die Anleitung so: "Die Ski werden parallel und horizontal gestellt, dann der bergseitige Ski gewendet und so abgestellt, dass Distanz und Niveaudifferenz zwischen den Füßen so klein sind, dass das Gewicht auf den oberen Ski verlagert werden kann. Schließlich kann der talseitige Ski mit einem die Skispitze anhebenden Impuls der Ferse am Berghang vorbei gewendet werden." Klingt mühsam? Ist es am Anfang auch. Nur Übung macht den Spitzkehrenmeister.

Das richtige Fell ist wichtiger als der richtige Ski.
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8. Felle

Schwierigkeiten mit den Skifellen? Das kann den Aufstieg schon vermiesen – wenn der Schnee kleben bleibt oder sich die Felle von den Skiern lösen. Das richtige Fell ist wichtiger als der richtige Ski. Zur Auswahl stehen günstige Synthetikfelle (haften gut, aber ziehen Feuchtigkeit an), und teurere Mohairfelle (dauerhaft wasserabweisend, aber höherer Verschleiß). Gute Dienste leisten Mixfelle (65 Prozent Mohair, 35 Prozent Nylon). Welches auch immer man wählt: Auf dem Gipfel muss man das Steigfell wieder abziehen. Wird zum Kraftakt, wenn ein Schneesturm weht.

Keine Skitour, ohne die Lawinenwarnstufe zu kennen!
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9. Lawinenwarnstufe

Keine Skitour, ohne diese zu kennen. Die Lawinenwarnstufe gibt an, wie groß die Lawinengefahr ist: Bei Stufe 4 und 5 bleibt man lieber zu Hause, Stufe 1 und 2 bieten gute Voraussetzungen für den Gipfelsieg. Dennoch gilt: Jeder Hang ist anders – und kann gefährlich sein. Also: Obacht! (Stephan Hilpold, RONDO, 20.1.2018)

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