Heftig in der Kritik: Mömax mit dem Spot "Alles muss raus".

Foto: Screenshot / Mömax

Wien – Nach der Aufregung um den aktuellen Mömax-Spot "Alles muss raus" und zahlreichen Beschwerden beim Österreichischen Werberat zieht der Möbelhändler die Konsequenzen und entfernt den Spot auf allen Kanälen. Im Fernsehen war die Werbung bereits seit Samstag nicht mehr zu sehen, berichtete die "Presse", auch Online wird er seit Dienstag nicht mehr gezeigt, bestätigt Mömax-Pressesprecher Thomas Saliger auf STANDARD-Anfrage. Zuletzt lief der Spot etwa noch in der TVThek des ORF oder auf Ö24.tv.

Der Spot rief zahlreiche Zuseher und etwa den Bundesverband Österreichischer Kinderschutzzentren auf den Plan. Der Grund: Eine minderjährige Tochter teilt ihren Eltern mit, dass sie mit ihrem Lehrer schläft. Die Kinderschutzzentren kritisierten in einer Aussendung, dass Mömax einen Straftatbestand – nämlich Ausnützung eines Autoritätsverhältnisses – als billigen Werbegag missbrauche und das Verhältnis in den Rang der Normalität hebe, da der Vater nicht auf die Worte der Tochter reagiere.

Beim Werberat gab es über 15 Beschwerden. Tenor einer Mitteilung: "Sexueller Missbrauch von Minderjährigen hat in einer Werbung nichts zu suchen, Mömax scheint dies mit ihrer Werbung gut zu heißen. Diese Werbung gehört sofort eingestellt." Das Verfahren beim Werberat war am Dienstag noch am Laufen. Mit dem Aus für den Spot ist Mömax einer etwaigen Aufforderung zum Kampagnenstopp durch das Selbstkontrollorgan der Werbebranche zuvorgekommen. (red, 16.1.2018)