Anstoßen auf die neue Wine-Release.

Grafik: Wine

An einem besonders ambitionierten Unterfangen versuchen sich seit Jahren die Entwickler des Wine-Projekts: Mittels des Nachbaus von Windows-Programmierschnittstellen (APIs) sollen Anwendungen für das Microsoft-Betriebssystem direkt und Linux oder auch macOS lauffähig werden. Mit einer neuen Softwaregeneration macht man nun große Fortschritte in dieser Hinsicht.

Update

Wine 3.0 bringt Support für weite Teile von Direct3D 10 und 11, womit vor allem die Liste unterstützter Spiele erheblich gewachsen ist. Zu den diesbezüglichen Highlights gehört, dass nun auch Compute Shaders funktionieren. Zudem werden nun mehr Grafikkarten als bisher automatisch erkannt.

Ebenfalls neu ist der sogenannte "Command Stream", der Rendering-Befehle aus mehreren Threads zusammenfasst, um Darstellungsfehler zu verhindern. Aus Performance-Gründen ist dieses Feature aber von Haus aus deaktiviert, hier gäbe es noch Optimierungsbedarf, gestehen die Entwickler ein.

Android

Weitere Verbesserungen gibt es bei der Unterstützung von Android: So gibt es nun einen vollständigen Grafiktreiber für Googles Betriebssystem, der allerdings aufgrund von Android-spezifischen Beschränkungen nur einen Fullscreen-Modus bietet. Eine entscheidende Einschränkung beim Android-Support bleibt allerdings, dass Direct3D hier nicht unterstützt wird, da dies momentan nicht auf Basis des im mobilen Bereich genutzten OpenGL ES läuft. Dieses Defizit soll mit der nächsten Wine-Generation gelöst werden.

Details

Darüber hinaus bietet Wine 3.0 eine Fülle anderer Verbesserungen – etwa beim Direct2D oder DirectWrite-Support. Weitere Details finden sich in der offiziellen Release-Ankündigung. Wine 3.0 kann in Form des Source Codes von der Seite des Projekts heruntergeladen werden. (apo, 19.1.2018)