Die "Hasenpest" wird durch saugende und stechende Insekten, über kontaminiertes Heu oder infiziertes Blut übertragen. Ob infizierte Hunde eine Gefahr für den Menschen sein können, ist noch nicht geklärt.

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Wien – Jagdhunde könnten versteckte Überträger der Infektionskrankheit Tularämie sein. Das zeigte eine Untersuchung der Veterinärmedizinischen Universität Wien an 80 österreichischen Hunden. Bei sieben Prozent der Tiere wurde dabei eine solche Infektion festgestellt. Für die Forscher stellt sich nun die Frage, ob die infizierten, meist symptomlosen Hunde ein Ansteckungsrisiko für den Menschen darstellen.

Tularämie, umgangssprachlich auch als "Hasenpest" bekannt, ist eine für Wildtiere – wie etwa Hasen, Wildkaninchen oder Nagetiere – zumeist tödlich verlaufende Krankheit. Sie wird durch unterschiedliche Subtypen des Bakteriums "Francisella tularensis" ausgelöst. Hauptüberträger sind saugende und stechende Insekten, eine Infektion kann aber auch direkt über kontaminiertes Heu und infiziertes Blut hervorgerufen werden. Die Krankheit kann auch auf Menschen übertragen werden, dort ist ihr Verlauf häufig lebensbedrohlich.

Eindeutiger Beweis fehlt bislang

Auch rohes Fleisch erkrankter Wildtiere birgt ein hohes Ansteckungsrisiko durch die Erreger, die unter anderem auch Hunde befallen können, betonen die Forscher, deren Studie nun im Fachjournal "Vector-Borne and Zoonotic Diseases" veröffentlicht wurde.

"Nach zwei unabhängigen Analysen konnten wir fünf Hunde als eindeutig positiv identifizieren. Die Quote von etwa sieben Prozent verdeutlicht, dass es auch regelmäßig zur Infektion von Jagdhunden kommen kann. Als Träger des Erregers, selbst ohne Symptome, könnten die Tiere auch als unerwarteter Überträger in Frage kommen", sagt Annika Posautz, Erstautorin der Studie. Dafür fehlt den Forschern zufolge aber noch ein eindeutiger wissenschaftlicher Beweis. (red, APA, 19.1.2018)