Fuchsia auf dem Pixelbook.

Grafik: Arstechnica

Eigentlich sollte man meinen, dass Google mit Android und Chrome OS bereits ausreichend eigene Betriebssysteme im Angebot hat. Doch weit gefehlt: Seit rund zwei jahren arbeitet das Unternehmen an einem von Grund auf neu entwickelten System namens Fuchsia OS. Dieses ist zwar vollständig Open Source, trotzdem ist es nicht ganz so einfach es auch wirklich zum Laufen zu bringen. Bei Arstechnica hat man dies aber nun geschafft, Fuchsia OS auf einem Pixelbook zu starten, und kann entsprechend einen Blick auf den aktuellen Entwicklungsstand liefern.

Vom Smartphone bis zum Desktop

In einem ausführlichen Artikel samt zugehörigem Video ist dabei unter anderem zu sehen, dass Fuchsia parallel für verschiedene Gerätekategorien entwickelt wird. So lässt sich mittels eines Knopfs zwischen Ansichten für Smartphone und Desktop wechseln. Auch das Design präsentiert sich bereits als recht ansprechend, auch wenn vieles davon noch durch Platzhaltergrafiken simuliert wird. Anderes wie die Anordnung mehrerer Fenster funktioniert zwar, ist aber in Details noch fehlerbehaftet.

Hardware-Support

Gleichzeitig zeigt sich Arstechnica-Autor Ron Amadeo überrascht, wieviel derzeit bereits funktioniert. So wird der allergrößte Teil der Pixelbook-Hardware schon jetzt korrekt unterstützt. Dies ist insofern überraschend, da Fuchsia nicht auf Linux basiert, wie es Android oder Chrome OS tun, und somit sämtliche Treiber neu geschrieben werden müssen. Der Kernel trägt hier den Namen "Zircon" und wurde ebenfalls von Google entwickelt.

Von Touchscreen-Support bis zu Netzwerk über USB-C funktioniert derzeit also bereits fast alles, was das Pixelbook so zu bieten hat. Ausnahme stellt derzeit der WLAN-Support dar, der also noch fehlt. Zudem scheint auch das Power Management noch nicht zu funktionieren, jedenfalls wird das Pixelbook im Betrieb ziemlich heiß.

Fuchsia hat auch einen Smartphone-Modus – hier die Recent-Apps-Ansicht.
Foto: Arstechnica

Status

Bei all dem gilt es zu betonen, dass es sich hierbei nur um einen sehr frühen Blick auf ein neues Betriebssystem handelt. Selbst wenn daraus einmal ein fertiges Produkt werden sollte, wird es wohl noch Jahre dauern, bis es wirklich in einer stabilen Version erhältlich ist. Klar ist jedenfalls, dass Google recht offensichtlich signifikante Ressourcen in Fuchsia OS steckt – und die Entwicklung darauf schließen lässt, dass dieses potentiell sowohl Android als auch Chrome OS ersetzen könnte. (apo, 19.1.2018)