Wien – Die Causa Hypo Niederösterreich ist eingestellt. Um Weihnachten, rund einen Monat vor Niederösterreichs Landtagswahl, hat die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) den letzten Strang ("Augustus") zu den Akten gelegt. Ermittelt wurde gegen 17 Beschuldigte aus Kreisen der landeseigenen Bank, unter anderem wegen Verdachts auf Untreue. Das Verfahren wurde "aus Beweisgründen" eingestellt, bestätigt ein WKStA-Sprecher.

Begonnen hatte "Augustus" Ende 2007, als die Bank kaputte Wertpapiere ins irische Vehikel Augustus transportierte, das dafür 800 Millionen Euro Hypo-Kredit bekam. Der Verdacht: Man habe Abwertungen verhindern wollen, auch weil Niederösterreich 2008 wählte. Finanzlandesrat war damals Wolfgang Sobotka (ÖVP), heute Nationalratspräsident. Bei der Restrukturierung des Deals 2010 sollen die Banker 10,5 Millionen Euro nachgelassen haben.

Zuvor wurde schon der Strang Fibeg (Veranlagung der Wohnbaudarlehen) und Lessika (die Bank verkaufte kaputte Lehman-Papiere nach Liechtenstein) eingestellt.

Nur gegen Manager der (längst aufgelösten) Deutsche-Bank-Kapitalanlagegesellschaft DWS wird noch ermittelt. Sie sollen Fonds falsch bewertet haben. Es gilt die Unschuldsvermutung. (gra, 19.1.2018)