Washington – Knapp zehn Jahre nach dem Höhepunkt der Finanzkrise haben die US-Aufseher nach den Worten des Vizechefs der Notenbank (Fed), Randal Quarles, mit den Arbeiten für eine Reform der sogenannten Volcker-Regel begonnen. Die fünf verantwortlichen Behörden würden einen entsprechenden Vorschlag erarbeiten, sagte Quarles am Freitag auf einer Konferenz in Washington.

Die Vorschriften wurden als Lehre aus der Finanzkrise erlassen und verbieten es Banken, mit ihrem eigenen Geld riskante Wetten einzugehen. Damit soll auch das Finanzsystem davor geschützt werden, in einer Krise zusammenzubrechen. Banken beklagen schon länger, dass sie die Volcker-Regel zu stark behindert.

"Volcker-Regel 2.0"

Der oberste Bankenaufseher Quarles sagte nun, bis zu einer "Volcker-Regel 2.0" sei noch viel Arbeit zu erledigen. Es gehe neben einer Vereinfachung der Vorschriften auch darum, Regeln für den Verschuldungsgrad von Banken neu auszurichten. Ein entsprechender Vorschlag werde "relativ bald" veröffentlicht. Insgesamt sollten die nach der Finanzkrise erlassenen Reformen nicht rückabgewickelt, sondern verbessert werden.

Die Volcker-Regel ist Teil eines Gesetzespakets und wurde nach dem früheren Fed-Chef Paul Volcker benannt. US-Präsident Donald Trump hat angekündigt, die Bankenregeln zu lockern, um mehr Geld in die Wirtschaft zu bringen und das Wachstum zu fördern. Die oppositionellen Demokraten und einige Aufseher haben davor gewarnt, die Auflagen zu stark zurückzufahren. (APA/Reuters, 19.1.2018)