Islamabad/Washington – Vor dem Hintergrund des angespannten Verhältnisses zwischen Islamabad und Washington haben die pakistanischen Behörden die Schließung eines US-finanzierten Radiosenders angeordnet. Von Radio Mashaal ausgestrahlte Sendungen seien im "Einklang mit der Agenda von feindlichen Nachrichtendiensten", hieß es in einer Mitteilung des Innenministeriums vom Freitag.

Der Sender mit Sitz in Islamabad stelle Pakistan als Terror-Drehkreuz und sicheren Zufluchtsort für Extremisten dar. Radio Mashaal bringt Sendungen auf Paschtu und ist Teil von Radio Free Europe/Radio Liberty. Die Schließung erfolgte auf Anraten des mächtigen pakistanischen Geheimdienstes ISA.

Radio Free Europe kritisiert Schließung

Radio Free Europe verurteilte die Schließung und betonte, es sei eine private Nachrichtenorganisation, die vom US-Kongress unterstützt werde, aber keine Verbindungen zu irgendwelchen Nachrichtendiensten habe. Bereits im Dezember hatten die Behörden die Schließung von etwa einem Dutzend ausländischer Nichtregierungsorganisationen angeordnet.

Das Verhältnis zwischen den beiden Ländern ist schwer gestört, seit US-Präsident Donald Trump Pakistan bei der Vorstellung der neuen Afghanistanstrategie im August scharf kritisiert und Taten gefordert hatte. In seinem ersten Tweet im neuen Jahr sagte Trump erneut, Pakistan gewähre radikalislamischen Taliban Unterschlupf. Im Jänner kündigte das Außenministerium die Streichung von Militärhilfen für Pakistan an. (APA, 20.1.2018)