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Matthias Walkner durfte sich feiern lassen.

Foto: AP Photo/Ricardo Mazalan

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Walkner bei der Zieleinfahrt.

Foto: REUTERS/Andres Stapff

Cordoba – Matthias Walkner hat sich am Samstag einen Lebenstraum erfüllt. Der Salzburger gewann als erster Österreicher die Motorradwertung bei der Rallye Dakar. Dem KTM-Piloten reichte auf der 14. und letzten Etappe rund um Cordoba ein achter Platz, um in der Gesamtwertung Platz eins zu verteidigen. "Ein Traum wurde wahr", sagte der 31-Jährige.

"Es ist ein unglaubliches Gefühl. Es wird dauern, bis ich realisiert habe, was hier passiert ist. Das ist surreal", sagte Walkner nach der Marathon-Rallye über 14 Etappen und 8.276 Kilometer durch Peru, Bolivien und Argentinien. "Ich war in der Früh sehr nervös, aber schließlich hat alles gut geklappt", erzählte er nach seinem Triumph im Zielort Cordoba.

Nach Rang zwei im vergangenen Jahr habe er heuer mehr oder weniger dasselbe gemacht, "aber ich habe versucht, so wenig Fehler wie möglich zu machen. Das Glück war diesmal auf meiner Seite. Fünf andere hätten auch gewinnen können", erklärte Walkner.

Vorentscheidung auf der zehnten Etappe

Die Vorentscheidung fiel auf der zehnten Etappe von Salta nach Belen. Der zu diesem Zeitpunkt führende Franzose Adrien van Beveren kam zu Sturz und schied aus. Und da Kevin Benavides aufgrund eines Navigationsfehlers viel Zeit einbüßte, ging Walkner mit fast 40 Minuten Vorsprung in die abschließenden vier Tage.

"Dieses Jahr war die Navigation wirklich schwierig. Alle Top-Piloten sind die längste Zeit extrem eng beisammen gewesen. Bis zu meinem Etappensieg habe ich nie besonders viel Zeit gewonnen und auch nie besonders viel Zeit verloren. Ich habe einfach versucht, in der Spitzengruppe zu bleiben. Am Ende ist meine Taktik voll aufgegangen. Auch wenn man beim größten Event unseres Sports mit einem derart großen Vorsprung führt: der Gedanke, dass man gewinnen kann, fühlt sich bis zum Schluss unwirklich an. Ich hab es aber geschafft", sagte Walkner.

KTM-Erfolgsserie

Der 31-Jährige aus Kuchl prolongierte auch die Erfolgsserie von KTM bei der legendärsten und härtesten Langstrecken-Rallye der Welt. Es war bereits der 17. Triumph für die österreichische Marke in Folge. Für Walkner war es der größte Erfolg seiner Karriere, in der er sich auch bereits den MX3- und Cross-Country-Weltmeistertitel gesichert hatte.

Den Tagessieg zum Abschluss holte sich der Argentinier Benavides (Honda), dem Gesamtzweiten fehlten schließlich 16:53 Minuten auf Walkner. Rang drei ging mit dem Australier Toby Price (+23:01 Min.) ebenfalls an einen KTM-Fahrer.

Sainz gewinnt bei den Autos

Bei den Autos sicherte sich der Spanier Carlos Sainz zum zweiten Mal nach 2010 den Gesamtsieg. Auf der 14. Etappe reichte dem 55-jährigen Peugeot-Piloten ein neunter Platz. Sainz setzte sich 43:40 Minuten vor Nasser Al-Attiyah (QAT) und 1:16:41 Stunden vor Giniel de Villiers (RSA) durch. Beide pilotierten einen Toyota. Der französische Titelverteidiger Stephane Peterhansel (Peugeot) musste sich mit Rang vier (+1:25:29 Std.) begnügen. (APA, 20.1.2018)

Ergebnisse der Rallye Dakar, 14. und letzte Etappe, Cordoba – Cordoba (284 Kilometer, 120 davon Sonderprüfung):

Motorräder:
1. Kevin Benavides (ARG) Honda 1:26:41 Stunden
2. Toby Price (AUS) KTM +54 Sekunden
3. Antoine Meo (FRA) KTM 2:49 Min.
Weiter:
8. Matthias Walkner (AUT) 5:38
52. Markus Berthold (AUT) Husqvarna 24:06
65. Nicolas Brabeck-Letmathe (AUT) KTM 29:07

Gesamtwertung (Endstand nach 14 Etappen):
1. Walkner 43:06:01 Std.
2. Benavides +16:53 Min.
3. Price 23:01
59. Brabeck-Letmathe 22:16:13
72. Berthold 36:07:55

Autos
1. Giniel de Villiers/Dirk von Zitzewitz (RSA/GER) Toyota 1:26:29 Stunden
2. Stephane Peterhansel/Jean-Paul Cottret (FRA) Peugeot +40 Sekunden
3. Nasser Al-Attiyah/Matthieu Baumel (QAT/FRA) +41
Weiter:
9. Carlos Sainz/Lucas Cruz (ESP) Peugeot +3:19 Minuten

Gesamtwertung (Endstand nach 14 Etappen):
1. Sainz 49:16:18 Std.
2. Al-Attiyah +43:40 Min.
3. De Villiers +1:16:41 Std.
4. Peterhansel 1:25:29