Auch in Frankreich machte man mit Radarkästen Politik. Dort aber gegen zu hohe Zigarettenpreise.

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Die FPÖ hat sich mittlerweile in der Regierung breitgemacht, besetzt dort wichtige Ressorts und versucht, Politik zu machen. Sie widmet sich auch den Autofahrern, die ja ein schwieriges Klientel sind. Leidgeprüft durch den vielen Verkehr, vor allem wenn er zähflüssig bis stehend ist, durch teure Anschaffungen und Betriebskosten, durch schwankende und tendenziell steigende Spritpreise, mit einem leichten Hang zum permanenten Unzufriedensein. Aber die Autofahrer sind ein wesentlicher Wirtschaftsfaktor und ein interessantes Wählersegment.

Das Motto der FPÖ scheint zu lauten: "Freie Fahrt für freie Bürger", auch wenn das bis jetzt niemand so offen ausgesprochen hat. Die zuständigen FPÖ-Politiker, Herbert Kickl im Innenministerium und Norbert Hofer im Verkehrsministerium, haben bereits ein paar Vorschläge zur Diskussion gestellt: Rechtsabbiegen bei Rot, wie das etwa auch in den USA möglich ist, die Anhebung des Tempolimits auf Autobahnen auf 140 km/h oder die Beseitigung von Radarfallen, die nicht zur Sicherheit beitragen, sondern nur der Abzocke dienen. Ist ärgerlich und wahrscheinlich jedem schon passiert.

Bei all diesen Vorschlägen gibt es Argumente dafür und dagegen, man sollte das sachlich und unaufgeregt diskutieren – was zugegebenermaßen nicht einfach ist, weil die Vorschläge eben von der FPÖ kommen, der viele reflexhaft und prinzipiell negativ gegenüberstehen. Mir selbst wird die FPÖ die Freude am Autofahren weder nehmen, noch diese befeuern. Ich fahre gern Auto, meistens sehr vernünftig, aber immer ganz unpolitisch. (Michael Völker, 31.1.2018)