Las Vegas – Nicht nur Hyundai, sondern auch Toyota und Honda haben in Serie gefertigte Personenwagen mit Wasserstoff-Brennstoffzelle auf den Markt gebracht. Es handelt sich mit insgesamt wenigen Tausend Stück weltweit noch um relativ geringe Verkaufszahlen, aber es zeigt deutlich, dass das Thema Fahrt aufnimmt.

Im August oder September kommt der Nexus zu uns, und zwar erstmals für jedermann und jedefrau.
Foto: Hyundai

Der Wasserstoff-Brennstoffzellen-Antrieb gehört zur Elektromobilität, da in der Brennstoffzelle aus der Energie des Wasserstoffs in einer "kalten" Verbrennung Strom erzeugt wird, der einen Elektromotor treibt.

Hyundai bringt mit dem Nexo nun schon die zweite Generation seines serienmäßig hergestellten Wasserstofffahrzeugs. Während der erste Wasserstoff-Hyundai auf dem bekannten SUV iX35 basierte, baut der Nexo auf eine neue eigenständige Plattform auf. Er ist geringfügig größer, seine Spitzenleistung beträgt 120 Kilowatt (163 PS) und ist damit um 20 kW höher als beim Vorgänger. Das Drehmoment des Elektromotors wurde von 300 auf 395 Nm gesteigert.

Jetzt geht' s, wie beim batterieelektrischen Auto, um die Infrastruktur, sprich: um das Tankstellennetz.
Foto: Hyundai

Nähere Daten zur Brennstoffzellentechnik und zu den Wasserstofftanks selbst wurden noch nicht bekanntgegeben, man spricht aber davon, dass deren Wirkungsgrad auf 60 Prozent gesteigert wurde. Bisher ging man in Fachkreisen immer von einem etwa fünfzigprozentigen Wirkungsgrad des Brennstoffzellensystems aus. Vor allem dieser bessere Wirkungsgrad, das geringere Fahrzeuggewicht und die bessere Aerodynamik sollen Urheber für die deutlich größere Reichweite sein. Nach dem europäischen Fahrzyklus (NEFZ) soll die Reichweite jetzt circa 800 Kilometer betragen, zumindest theoretisch also. Beim Vorgänger waren es 594 Kilometer, in wahren Leben etwa 400 Kilometer.

Der Nexo hat eine weitaus höhere Reichweite als noch der Brennstoffzellen-iX35.
Foto: Hyundai

Der Vorteil der Brennstoffzelle gegenüber dem rein batterieelektrischen Antrieb liegt in der kurzen Betankungszeit und leichter realisierbarer großer Reichweiten. Voraussetzung für umweltfreundliche Fortbewegung ist natürlich auch hier, dass der Wasserstoff erneuerbaren Ursprungs ist und nicht aus Erdgas gewonnen wird, wie heute großindustriell üblich. Der Brennstoffzellenantrieb rentiert sich umso eher, je weiter die Strecken und höher die zu befördernden Lasten sind.

163 PS leistet der Antrieb des Nexo.
Foto: Hyundai

Der Nexo wurde übrigens auf der Consumer Electronic Show (CES) in Las Vegas vorgestellt, wo man, aufbauend auf die gleiche Technik, auch die Versorgung ganzer Haushalte mit Strom und Wasser demonstrierte.

In Österreich startet der Nexo noch heuer im Sommer. (Rudolf Skarics, 29.1.2018)