Leipzig – Der tschechische Autor Jaroslav Rudiš wird mit dem Preis der Literaturhäuser 2018 ausgezeichnet. Das teilte das Literaturhaus Salzburg am Montag mit. Der Preis, der am 15. März während der Leipziger Buchmesse verliehen wird, ist mit 15.000 Euro dotiert. Im Anschluss geht Rudiš auf eine mit der Auszeichnung verbundenen Lesereise, die ihn am 23. April nach Wien und am 25. April nach Salzburg führt.

Der 45-Jährige schreibt sowohl auf Tschechisch als auch auf Deutsch. Für die Literaturhäuser-Jury sind seine Bücher "cool, witzig, kritisch, politisch, poetisch, widerständig, anti-bürgerlich, berührend und verführerisch – kurzum: literarischer Rock 'n' Roll." In seinen Texten zeichne er "mit Ironie und feinem Gespür für Alltagsängste der Menschen die Gesellschaft anhand von besonderen Typen, die häufig Opfer tragikomischer Ereignisse sind".

Der am 8. Juni 1972 im nordböhmischen Turnov geborene Autor studierte Germanistik, Geschichte und Journalistik in Liberec, Zürich und Prag, bevor er nach Berlin kam, wo sein Erstlingsroman "Der Himmel unter Berlin" (auf Deutsch erschienen im Jahr 2004) entstand. Zu seinen Arbeiten zählen die zuletzt erschienenen Romane "Die Stille in Prag" (2012), "Alois Nebel. Leben nach Fahrplan" (2013), "Vom Ende des Punks in Helsinki" (2014) und "Nationalstraße" (2016) sowie Hörspiele und Theaterstücke.

Der Preis wird seit dem Jahr 2002 vom Netzwerk der Literaturhäuser an Autoren für "herausragende Text-Qualität in Verbindung mit bemerkenswerten Auftritten" vergeben, wie es heißt. Frühere Preisträger waren unter anderen Ulrike Draesner (2002), Sibylle Lewitscharoff (2007), Ilija Trojanow (2009), Feridun Zaimoglu (2012) und Nicolas Mahler (2015). (APA, 22.1.2018)