Beat Furrer wird mit dem Siemens-Musikpreis ausgezeichnet.

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Wien/München – Beat Furrer, österreichischer Komponist Schweizer Herkunft, erhält den Ernst-von-Siemens-Musikpreis 2018. Die Auszeichnung "für ein Leben im Dienste der Musik" ist mit 250.000 Euro dotiert, die Preisverleihung findet am 3. Mai im Münchner Prinzregententheater statt. Insgesamt vergibt die Ernst-von-Siemens-Musikstiftung über 3,5 Millionen Euro an Preis- und Fördergeldern.

Enormer Einfluss

"Beat Furrer gestaltet seit vielen Jahren die musikalische Gegenwart auf die eindrücklichste Art und Weise", heißt es in der Begründung. "Sein Einfluss auf jüngere Generationen von Komponisten und Interpreten ist enorm." Das Kuratorium zeichne den "im klassischen Sinne umfassend gebildeten" Komponisten für ein Lebenswerk aus, "das sich über alle musikalischen Gattungen erstreckt und von geradezu suggestiver Kraft ist. Seiner eigenen Klangsprache stets unverkennbar treu bleibend, reproduziert Furrer niemals Erprobtes, sondern führt musikalische Ideen mit jedem neuen Werk einen Schritt weiter und erkundet unbekanntes ästhetisches Terrain."

Furrer wurde am 6. Dezember 1954 in Schaffhausen in der Schweiz geboren und übersiedelte 1975 nach Wien, wo er an der Musikhochschule Komposition studierte. Zehn Jahre später gründete er gemeinsam mit Viktor Liberda das Klangforum Wien, als dessen künstlerischer Leiter er bis 1992 fungierte. Neben seiner Tätigkeit als Komponist tritt Furrer auch als Pianist, Dirigent und Professor in Erscheinung, er lehrt seit 1991 Komposition an der Kunstuniversität Graz. Zu seinen bekanntesten Musiktheaterwerken zählen "Begehren" (2001), das Hörtheater FAMA (2005), "Wüstenbuch" (2010) sowie "La Bianca Notte (Die helle Nacht)" (2015).

Seit 1973 vergeben

Der Ernst-von-Siemens-Musikpreis wird seit 1973 von der privaten Ernst von Siemens Musikstiftung vergeben. Insgesamt stellt die Stiftung 2018 rund 3,5 Millionen Euro an Preis- und Fördergeldern zur Verfügung. Gefördert werden 2018 weltweit rund 120 Projekte im zeitgenössischen Musikbereich. Der größte Anteil der Förderung entfällt auf Kompositionsaufträge, aber auch Festivals, Konzerte, Kinder- und Jugendprojekte, Akademien sowie Publikationen werden bedacht. 250.000 Euro entfallen auf die Dotierung des Hauptpreises und je 35.000 Euro sowie die Produktion einer Porträt-CD erhalten die Komponisten-Förderpreisträger. (APA, 22.1.2018)