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Die Alhambra in Granada: Wie komme ich im Frühjahr dorthin?

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Kann ich Niki Lauda meine Reisepläne anvertrauen?

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Das Drama rund um die Niki-Pleite erlebe ich seit Anbeginn aus einer sehr persönlichen Perspektive: Im September, kurz nach der Air-Berlin-Insolvenz, habe ich einen Flug für eine Frühjahrsreise für meine Frau und mich bei Niki nach Andalusien gebucht, wo ich seit 35 Jahren nicht mehr gewesen bin. Ich war damals so wie die meisten Beobachter überzeugt, dass Niki auch nach dem Aus für Air Berlin weiterbestehen wird. Schließlich war die Österreich-Tochter wirtschaftlich gesund. Ein wenig Risiko war dabei, aber das ging ich gerne ein.

Denn es war ein Direktflug von Wien nach Malaga genau zum Wunschdatum, und äußerst günstig noch dazu. Ein Volltreffer, dachte ich. Als bekannt wurde, dass die Lufthansa Niki komplett übernehmen und weiterführen wird, schien der Urlaub gesichert.

Insolvenzversicherung? Leider, nein

Dann begann eine emotionale Achterbahnfahrt: Im Dezember nahm die Lufthansa nach Einwänden der EU-Kommission ihr Angebot für Niki zurück, die Airline meldete Insolvenz an. Was würde mit meinen Tickets geschehen, die ich über eine Kreditkarte gekauft hatte? Würde ich mein Geld zurückbekommen?

Ein Anruf bei der Kreditkartenfirma ergab: Ich hatte zwar bei meiner Karte ein umfassendes Versicherungspaket, aber eine Airline-Insolvenz war nicht gedeckt. Ich könnte bloß aus der Konkursmasse als Gläubiger mein Geld zurückfordern. Das schien so gut wie aussichtslos: Der Totalverlust drohte.

Mein Geld ist gerettet – aber der Urlaub?

Dann kam die gute Nachricht: Alle, die nach der Air-Berlin-Insolvenz ihre Niki-Tickets gekauft hatten, würden entschädigt werden. Denn die Einnahmen waren ab diesem Zeitpunkt auf ein Treuhandkonto und nicht in die Konkursmasse geflossen.

Allerdings: Ich will nicht mein Geld, sondern meinen Urlaub – und den möglichst so wie geplant. Inzwischen machte ich mich auf die Suche nach alternativen Flügen. Aber was ich fand, war schlechter: nicht direkt, ungünstige Zeiten, teurer.

Mit Spaniern nach Spanien

Dann kam kurz vor dem Jahreswechsel die Nachricht, dass die britisch-spanische IAG-Gruppe Niki übernimmt. Ich atmete auf: Auch wenn mein altes Niki-Ticket nicht mehr gültig ist, so wird doch die IAG-Tochter Vueling mein Geld behalten und mir als Niki-Kunden ein günstiges Angebot machen – vor allem nach Südspanien, ihrem Heimatmarkt.

Doch dann platzte auch dieser Deal, die Niki-Übernahme wurde neu aufgerollt, und plötzlich sitzt Niki Lauda selbst am Steuer.

Meine Frage an Lauda

Es gibt derzeit dutzende Fragen an die österreichische Rennsport- und Luftfahrtlegende und seinen Partner Thomas Cook – zum Namen der Airline, dem Geschäftsmodell, den Flugplänen und den zukünftigen Arbeitsplätzen.

Ich habe nur eine einzige: Niki, fliegst du mich nach Andalusien, bringst du mich nach Granada, Sevilla und Cordoba? Soll ich warten, bis das neue Unternehmen steht, oder soll ich jetzt schon etwas anderes buchen? Kann ich Niki Lauda meine Reisepläne anvertrauen? Ich bin gespannt. (Eric Frey, 23.1.2018)