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Setzt Prioritäten: Dominic Thiem.

Foto: Reuters/Gray

Wien – Kurz vor Weihnachten hatte Günter Bresnik das Antreten von Dominic Thiem im Davis Cup gegen Weißrussland infrage gestellt, nun steht Österreichs Tennisstar tatsächlich nicht in Österreichs fünfköpfigem Kader. Bresnik bat Davis-Cup-Kapitän Stefan Koubek, auf Thiem zu verzichten, damit dieser nach seiner Krankheit zu Jahresbeginn und den Strapazen bei den Australian Open mehr Regenerationszeit habe.

Koubek nominierte am Dienstag das Quintett Gerald Melzer, Sebastian Ofner, Dennis Novak, Oliver Marach und Philipp Oswald. Nach einer Reformänderung durften erstmals fünf statt vier Spieler nominiert werden, gespielt wird am 2. und 3. Februar im VAZ St. Pölten und damit an nur noch zwei Tagen und lediglich "best of three". Unverändert ist, dass Koubek die Möglichkeit hat, Spieler auszutauschen, bis eine Stunde vor der Auslosung für das Erstrundenduell der Europa/Afrika-Zone 1.

"Ich werde noch einige Gespräche mit Günter Bresnik führen. Man weiß nie, was bis dahin passiert", sagte Koubek. Die Hoffnung auf eine Nachnominierung Thiems lebt also bei ihm. Doch ist fraglich, ob es noch zu einem Meinungsumschwung kommen wird. Der 24-jährige Thiem hat am Montag mit seiner Achtelfinalniederlage gegen den US-Amerikaner Tennys Sandgren sein 17. Major-Turnier beendet, als nächstes ATP-Event hat er für jenes ab 12. Februar in Buenos Aires geplant.

Nach seinem Ausscheiden gegen Sandgren hatte Thiem am Montag gesagt, er werde erst nach einem Trainingsblock über ein Antreten in St. Pölten entscheiden. Der Niederösterreicher ist noch in Melbourne, wo er am Dienstag erfolgreich seiner französischen Freundin Kristina Mladenovic bei deren Halbfinal-Einzug im Doppel die Daumen gedrückt hat. Fakt ist, dass es ohne Thiem gegen die Weißrussen eine offenere Partie ist als mit ihm. Im April verlor die ÖTV-Equipe in Minsk 1:3.

Unterlage Sand

Damals aber wurde auf zügigem Hartplatz gespielt, nun wird die Unterlage Sand sein. Damit begründet Koubek auch, dass er sein Team auch ohne Thiem in der Favoritenrolle sieht. Für den 41-Jährigen ist Gerald Melzer im Einzel gesetzt: "Er trainiert bereits auf Sand, ist ein absoluter Patriot und heiß auf die Revanche." In der Entscheidung zwischen Ofner und Novak würden die Trainingsleistungen den Ausschlag geben. Novak hat mit dem Hauptfeldeinzug in Melbourne zuletzt aufgezeigt.

Die Doppel-Zusammenstellung ist mit dem aktuellen Melbourne-Viertelfinalisten Marach sowie Oswald klar. Die beiden hatten sich bei den Australian Open mit Alexander Peya darauf geeinigt, dass sie in der momentanen Verfassung die ideale Paarung bilden würden. Marach hat heuer mit Mate Pavic bereits die Titel in Doha und Auckland geholt, das Duo hat vor dem Melbourne-Viertelfinale bzw. seit der zweiten Oktober-Woche 18 Matches in Folge nicht verloren.

Bei einem Sieg gegen Weißrussland ginge es am ersten April-Wochenende in der zweiten Runde auswärts gegen Russland. Bei einer Niederlage gegen die Weißrussen würden die zunächst gegen Russland spielen und bei einem erneuten Erfolg dem ÖTV die Russen als Gegner um den Klassenerhalt bescheren. Gewinnt Weißrussland gegen Österreich, verliert aber gegen Russland, würde es die Koubek-Truppe mit dem Verlierer aus Bosnien-Herzegowina gegen die Slowakei zu tun bekommen. (APA; 23.1.2019)