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Amazon Go-Kunden sollen den Laden "einfach verlassen", die Abrechnung funktioniert automatisch

Foto: APA/AFP/Getty/Bra

Amazons smarter Supermarkt, der ohne Kassen auskommt, funktioniert offenbar doch nicht so geschmeidig wie gedacht. Eine CNBC-Reporterin berichtet, dass sie ein Joghurt "stehlen" konnte. An und für sich sollte das nicht passieren: Kameras beobachten, welche Waren Kunden in ihre Einkaufssäcke stopfen. Beim Verlassen des Geschäfts melden sich Kunden dann über ihr Smartphone ab; der Einkauf wird automatisch abgerechnet.

"Ich glaube ich habe gerade etwas gestohlen? Amazon hat mir ein Joghurt nicht verrechnet", schrieb die CNBC-Mitarbeiterin Deirdre Bosa auf Twitter. Der Onlinehändler ermutigt Kunden, das Geschäft "einfach zu verlassen", ohne die Abrechnung zu überprüfen.

Was ist ein "Diebstahl"

Daher stellt sich die Frage, ob der Fauxpas überhaupt als Diebstahl zu bewerten ist. Amazon empfahl Bosa jedenfalls, das Joghurt zu genießen. "Das geht aufs Haus", sagte Amazon Go-Vizepräsidentin Gianna Puerini. Sie selbst habe in einem Jahr interner Testung noch keinen Fehler erlebt.

Der Konzeptstore gilt als Supermarkt der Zukunft. Amazon könnte das Modell bald auf andere Städte oder etwa Buchläden ausweiten. Im Umkreis von Seattle ist jedenfalls schon ein gehöriger Hype rund um den "Amazon Go" betitelten Laden entstanden – der erst recht dazu führt, dass man sich beim "Supermarkt, bei dem man sich nicht anstellen muss" eben doch anstellen muss. (red, 24.1.2018)