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Ein Chevrolet Bolt aus dem Testprogramm für selbstfahrende Autos von General Motors.

Foto: Reuters

Weil ihn ein selbstfahrendes Auto gerammt haben soll, geht nun ein Motorradfahrer gegen General Motors vor Gericht. Der Hersteller experimentiert, so wie viele andere Konkurrenten, mit autonomen Fahrzeugen. Dabei ist nun offenbar etwas schief gelaufen, berichtet Mercury News.

In seiner Klage gibt der Betroffene, Oscar Nilsson, an, dass er hinter dem Fahrzeug unterwegs war, als dieses nach links auf die Nachbarspur wechselte. Daraufhin beschleunigte er, als der Wagen plötzlich wieder in seine vorherige Spur zurück wechselte, mit ihm kollidierte und ihn somit zu Fall brachte.

Unterschiedliche Darstellungen

Die Polizei bestätigt zwar, dass der Wagen einen Spurwechsel abgebrochen hat, sieht die Schuld für den Unfall aber aufgrund des verfrühten rechtsseitigen Überholversuches bei Nilsson. Zudem habe der an Bord des Autos befindliche Mitarbeiter von GM noch versucht, den Unfall abzuwenden, konnte aber nicht mehr schnell genug eingreifen.

Auf kalifornischen Schnellstraßen ist das Überholen auf der rechten Seite nicht explizit verboten. Da die rechten Spuren aber für langsamere Verkehrsteilnehmer vorgesehen sind, sind Überholmanöver dort eher unüblich. Motorradfahrer dürfen legal zwischen Spuren fahren.

GM bestätigt ebenfalls, dass das Auto einen Spurwechsel versucht, aber letztlich nicht vollzogen hatte. Nach Darstellung des Autobauers war der Chevrolet jedoch gerade wieder dabei, sich in seiner Spur zu "zentrieren", als der zwischen den Spuren fahrende Biker versuchte, in die Mittelspur zu gelangen, dabei das Auto touchierte und letztlich das Gleichgewicht verlor.

Schadenersatz gefordert

Nilsson fordert jedenfalls Entschädigung vom Autokonzern in nicht genannter Höhe. Er habe sich Schulter- und Genickverletzungen zugezogen, die noch langwieriger Behandlung bedürften. Daher habe er auch gezwungenermaßen in Krankenstand gehen müssen.

Dass es bei dem Unfall nicht zu noch schwereren Folgen gekommen ist, dürfte der Geschwindigkeit der Involvierten geschuldet sein. Das Auto soll laut Unfallbericht mit etwa 19 km/h unterwegs gewesen sein, der Motorradfahrer mit 27 km/h.

Wer letztlich für den Unfall verantwortlich ist, wird nun vor Gericht zu klären sein. Für GM könnte der Vorfall zu einem PR-Problem werden, da man erst kürzlich eine neue Generation an selbstfahrenden Autos angekündigt hat, die ohne Lenkrad und Pedale unterwegs sein sollen. Der Hersteller strebt an, bis 2029 vollautonome Fahrzeuge zur Alltagsreife zu entwickeln. (red, 24.01.2018)